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Mendelssohn, Eleonora von

H.A.M. 0

Eleonora von Mendelssohn
Schauspielerin

Geb.  12.01. 1900 in Berlin
Gest. 24.01. 1951 in New York/ USA


Die Liebe zur Kunst wird ihr quasi mit in die Wiege gelegt: Vater Robert, ein Bankier, spielt Cello. Die aus Italien stammende Mutter Guiletta ist Konzertpianistin. Die Nachfahren des Philosophen und Wegbereiters der jüdischen Emanzipation, Moses Mendelssohn, gehören zu den bedeutendsten und einflußreichsten deutsch-jüdischen Familien, bei denen Prominente aus Adel, Hochfinanz und Diplomatie regelmässig zu Gast sind, darunter hin und wieder sogar auch Kaiser Wilhelm II. Regelmässig aber kommen Intellektuelle: Rainer Maria Rilke, Walter Rathenau, Alfred Kerr, Max Reinhardt und die italienische Schauspielerin Eleonora Duse gehen im Hause der von Mendelssohns ein und aus. Die Duse wird sogar Eleonores Patentante – und   deren Berufswunsch steht damit schon sehr früh fest: sie studiert Schauspiel in Berlin. Bei dem von ihr verehrten Max Reinhardt im Wiener Theater in der Josefstadt erhält die damals 24Jährige dann ihr erstes Engagement, gefolgt von Verpflichtungen ans Schauspielhaus in Düsseldorf (1925-1928), diversen renommierten Berliner Bühnen und den Münchner Kammerspielen.  


1919 heiratet Eleonora von Mendelssohn in Berlin den Pianisten, Dirigenten, Musikpädagogen, Komponisten und Schriftsteller Edwin Fischer. 1925 wird sie Miteigentümerin von Schloss Kammer im oberösterreichischen Schörfling, heiratet im selben Jahr ein zweites Mal und erhält 1927 die österreichiche Staatsbürgerschaft.   Nach dem Auslaufen ihres Vertrages am Preußischen Staatstheater gastiert Eleonora von Mendelssohn 1933 am Deutschen Volkstheater in Wien und 1934 wiederum im Theater in der Josefstadt in zwei Reinhardt-Produktionen.


Gehören die extravagante Eleonora und ihr Bruder, der Cellist und Regisseur  Franz  von Mendelssohn (der sich Francesco nennt), im Berlin der 20er-Jahre zum gesellschaftlichen Mittelpunkt der Reichshauptstadt, bedeutet die  Machtübernahme der Nationalsozialisten für das Geschwisterpaar das Ende ihres bislang sorgenfreien Lebens. 1935 emigrieren  beide in die Vereinigten Staaten und lassen sich in New York nieder. Kurz darauf läßt  sich Eleonore von ihrem zweiten Ehemann Emmerich Jeszenszky scheiden und heiratet 1938 in Kalifornien den Schauspieler Rudolf Forster. Während ihr Mann 1940 jedoch nach Nazi-Deutschland zurückkehrt, engagiert sich von Mendelssohn bei diversen amerikanischen Exil-Organisationen, arbeitet als Sprecherin für das Office of War Information und beteiligt sich an den kulturellen Aktivitäten des German Jewish Club in New York.  


Nach Ende des Zeiten Weltkrieges steht Eleonore von Mendelssohn auf Bühnen in New York und Boston, geht auf Tourneen durch die USA und Kanada und lädt zum Künstlerzirkel in ihrer New Yorker Wohnung. 1947 heiratet sie  den  Schauspieler Martin Kosleck und spielt 1950 in The Black Hand ihre erste und einzige Filmrolle. Nach dem gescheiterten Versuch, die  Drogenabhängigkeit zu bekämpfen, wählt Eleonora von Mendelssohn mit Anfang Fünfzig in ihrer Exil-Heimat den Freitod.


Quelle:

http://agso.uni-graz.at/marienthal/bibliothek/biografien/07_04_Mendelssohn_Eleonora _von_Biografie.htm


Links (deutsch):

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kritik/853191/www.villa-aurora.org/uploads/pdf/work/Blubacher-Thomas/Auszug.pdf

https://www.tagesspiegel.de/kultur/;art772,2603798

http://www.drs.ch/www/de/drs/sendungen/reflexe/2741.sh10050327.html

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