Drach, Albert

Albert Drach
Schriftsteller

Geb. 17.12. 1902 in Wien/ Österreich-Ungarn
Gest. 27.3. 1995 in Mödling/ Österreich

„Seine Rezeptionsgeschichte ist ohne Pendant in der Geschichte des 20. Jahrhunderts, und bis heute ist ungewiss, ob die immer wieder aufwallenden Bemühungen um sein Werk jemals dauerhafte Früchte tragen werden.“

(Deutschlandfunk, 2002)

Der Jurist Drach ist bereits ab 1919 literarisch tätig und setzt sich erstmals 1935 in der dramatischen Satire Das Kasperlspiel vom Meister Siebentot (das erst drei Jahrzehnte später im Rahmen seiner Werkausgabe veröffentlicht wird) mit dem Nationalsozialismus auseinander.

1938 flieht er aufgrund seiner jüdischen Herkunft ins französische Exil, wo er von 1941 bis 1944 in den Lagern Les Milles und Rivesaltes interniert wird und nur knapp der Deportation ins Konzentrationslager entkommen kann, indem er seine wahre Identität immer wieder geschickt verleugnet. Die Exilerfahrungen jener Jahre verarbeitet er später im Bericht Unsentimentale Reise sowie im tagebuchartigen Text Das Beileid.

Neben seiner literarischen Tätigkeit arbeitet der studierte Jurist nach dem Zweiten Weltkrieg weiterhin als Anwalt in Mödling, bis er seine Kanzlei 1984 aufgrund weitgehender Erblindung schließen muß.

1987 wird Albert Drach mit dem Büchner- und 1993 mit dem Grillparzer Preis ausgezeichnet.

Quelle:

http://www.literaturepochen.at/exil/a5077.html

Literatur:

Albert Drach: Das Beileid. Nach Teilen eines Tagebuchs.
Zsolnay-Verlag, Wien 2006, ISBN: 3-552-05266-6

Eva Schobel: Albert Drach. Ein wütender Weiser
Salzburg-Wien-Frankfurt/Main: Residenz, 2002.
ISBN 3-7017-1314-6

Siglinde Bolbecher/ Konstantin Kaiser::
Lexikon der österreichischen Exilliteratur, Wien 2000

Links (deutsch):

http://de.wikipedia.org/wiki/Albert_Drach

http://www.literaturepochen.at/exil/multimedia/pdf/drachdasgrosseprotokoll.pdf

http://www.literaturepochen.at/exil/multimedia/pdf/drachzz.pdf

http://www.onb.ac.at/sammlungen/litarchiv/bestand/sg/nl/drach.htm