Elsbeth Weichmann, (geborene Gresinger)
Statistikerin, Politikerin
Geboren am 20. Juni 1900 in Brünn, Österreich-Ungarn
Gestorben am10. Juli 1988 in Hamburg
Wäre sie nicht die Frau von Herbert Weichmann geworden, wie anders hätte ihr Leben verlaufen können. Das sah zunächst sehr bürgerlich aus. Die Tochter eines Sparkassendirektors machte ihr Abitur, studierte aber Wirtschaftswissenschaften – was für eine junge Frau in der Weimarer Republik noch recht ungewöhnlich war.
1926 promovierte Elsbeth Greisinger zum Dr. rer.pol. im österreichischen Graz. Ab 1928 arbeitete sie als Statistikerin bei der Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger und heiratete im gleichen Jahr den Journalisten und Juristen Herbert Weichmann – siehe dessen Biografie.
Gemeinsam floh das Ehepaar 1933 über Prag, Paris, Madrid, Lissabon nach New York. Und wie bei den meisten Partnerschaften unter den schwierigen Umständen in der Fremde hatte auch bei den Weichmanns die Frau eine besonders starke Belastung zu schultern. Was ihr hervorragend gelang. Sie war ihm eine unentbehrliche Stütze bei seiner journalistischen Arbeit, vor allem in Paris. Dennoch schaffte sie in den USA ein Studium der Statistik an der New York University, was ihr später zu diversen Beschäftigungen in den Staaten verhalf, von 1943bis 1945 als Supervisor in der Statistischen Abteilung der Filmsektion des Museums of Modern Art und bei der Rockefeller Foundation.
Doch danach – Not kennt kein Gebot – musste sie in einer Manufaktur für Stofftiere ihr Geld verdienen.
1949 folgt Elsbeth Weichmann ihrem Mann ins befreite Deutschland nach Hamburg nach. Hier ist sie aktiv tätig in der staatsbürgerlichen Bildungsarbeit. Von 1957 bis 1974 wird sie als Abgeordnete der SPD in die Hamburgische Bürgerschaft gewählt.
Quelle:
Wikipedia und Herbert und Elsbeth-Weichmann-Stiftung, überarbeitet von Hajo Jahn
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