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Dunikowski, Xawery

H.A.M. 0

Xawery Dunikowski
Bildhauer und Zeichner


Geb. 29.11. 1875 in Krakau/ Österreich-Ungarn
Gest. 26.1. 1964 in Warschau/ Polen


Von 1896 bis 1903 war er Schüler von den Professoren Alfred Daun und Konstanty Laszczka an der Akademie der Schönen Künste in Krakau. Im Jahre 1904 wurde er zum Professor an der Schule der Schönen Künste in Warschau berufen. Wieder zurück in Krakau, übernahm er 1910 den Lehrstuhl für Bildhauerei an der örtlichen Akademie. Zwischen 1914 und 1920 lebte Dunikowski in Paris, bis er von der Akademie der Schönen Künste abermals als Professor der Bildhauerei nach Krakau berufen wurde. 1932 erhielt Dunikowski den Kunstpreis der Stadt Warschau, im Jahre 1935 den Staatskunstpreis Polens. Dunikowski gehörte zu den bedeutendsten polnischen Bildhauern. Er war Mitglied der Vereinigung polnischer Künstler »Sztuka« (»Kunst«), In den 1920er Jahren schuf Dunikowski den Skulpturen-Zyklus der »Wawel-Köpfe« im Wawel-Schloss in Krakau.


Am 24. April 1940 wurde Xawery Dunikowski von der Gestapo mit der unzutreffenden Begründung verhaftet, er habe jemanden zur Flucht ins Ausland verholfen. Am 20. Juni 1940 wurde er nach Auschwitz gebracht. Im dortigen Baubüro erstellte er zusammen mit anderen Häftlingen ein Modell des Konzentrationslagers Auschwitz. Im Jahre 1942 erkrankte Dunikowski an Flecktyphus. Der Selektion im Krankenbau konnte er nur entgehen, weil er mit der Fertigstellung eines Modells des Konzentrationslagers Auschwitz beauftragt wurde. Im September 1943 wurde eine Gruppe von Häftlingen – unter ihnen Dunikowski – beschuldigt, der Widerstandsbewegung im Konzentrationslager Auschwitz anzugehören. Dunikowski kam in den Bunker-Block 11, in dem zehn bis zwanzig Häftlinge in sieben Quadratmeter kleine Dunkelzellen gepfercht waren. Als einer der wenigen, die überlebten, kehrte er in das Lager zurück, wurde aber aufgrund seines desolaten gesundheitlichen Zustands bald wieder in den Krankenbau gebracht.


Fast während der gesamten Zeit in Auschwitz war Xawery Dunikowski nicht künstlerisch tätig. Erst, nachdem er in den Krankenbau gekommen war und sich sein Zustand stabilisierte, begann er, Skizzen und Porträts von Mithäftlingen zu zeichnen. Die meisten seiner Zeichnungen konnten von einem Mithäftling, Waclaw Weszke, der in einem Arbeitskommando außerhalb des Lagers tätig war, aus dem Konzentrationslager geschmuggelt werden.


Anfang 1945 evakuierte die SS das Lager und sandte die meisten Häftlinge auf den Todesmarsch. Dunikowski blieb als einer der wenigen Überlebenden im Krankenbau zurück und wurde am 27. Januar 1945 von den Soldaten der Roten Armee befreit.
Nach der Befreiung wandte Xawery Dunikowski sich wieder der Kunst zu. In seinem von 1949 bis 1955 entstandenen Gemälde-Zyklus »Auschwitz« hielt Dunikowski seine Erlebnisse im Konzentrations- und Vernichtungslager fest.

1955 wurde er Professor an der Akademie der Schönen Künste in Krakau. Ab 1959 hatte Dunikowski den Lehrstuhl für Bildhauerei an der Hochschule für Bildende Künste in Wroclaw inne.


Quelle:

Kunst in Auschwitz 1940-1945
Begleitbuch zu der Ausstellung der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum, im Kulturgeschichtlichen Museum Osnabrück/ Felix-Nussbaum-Haus und dem Muzeum Tradycij Niepodleglosciowych w Lodzi

Sztuka w Auschwitz 1940-1945
Publikacja towarzyzsaca wystawie prezentowanej w Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum, w Kulturgeschichtlichem Museum Osnabrück/ Felix-Nussbaum-Haus i w Muzeum Tradycji Niepodleglosciowych w Lodzi

Herausgegeben von der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum und vom Museumspädagogischen Dienst Berlin
Herausgeber: Jochen Boberg (MD Berlin) und Herman Simon (Centrum Judaicum)

Publikacja wysana przez Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum i Museumspädagogischen Dienst Berlin
Wydawca: Jochen Boberg (MD Berlin) i Herman Simon (Centrum Judaicum)

Gesamtherstellung/ Druk i oprawa: Rasch Druckerei und Verlag, Bramsche 2005, ISBN 3-89946-051-0 (Broschur) ISBN 3-89946-052-9 (Festeinband)

Hier zitiert: S. 359-361


Links (deutsch):

 

http://www.mdberlin.de/md_generell/presse/texte_lang.asp?NID=200501211&kat=0

http://lastexpression.northwestern.edu/essays/miltonessay-German.doc..pdf

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