Oscar Niemeyer (eigtl. Oscar Ribeiro de Almeida Niemeyer Soares Filho)
Architekt und Stadtplaner
Geb. 15.12. 1907 in Rio de Janeiro/ Brasilien
1934 schließt der gebürtige Brasilianer mit portugiesischen, arabischen und deutschen Wurzeln sein Studium an der Nationalen Schule der Schönen Künste in Rio de Janeiro ab und setzt mit einem Architektenteam nach einer Skizze seines Vorbildes Le Corbusier das neue Ministerium für Bildung und Gesundheit in der damaligen brasilianischen Haupstadt Rio um. 1945 tritt er der Kommunistischen Partei bei und gehört von 1947 bis 1953 als Vertreter Le Corbusiers – dessen Einfluss Niemeyers späteres Schaffen enorm beeinflussen wird – dem UN-Planungsgremium für das Gebäude der Vereinten Nationen in New York an.
Im Auftrag des Staatspräsidenten Juscelino Kubitschek entwirft Niemeyer die Stadtplanung für die neue Haupstadt Brasilia, deren Bau bereits 1891 in der brasilianischen Verfassung festgeschrieben wurde. Innerhalb kürzester Zeit ensteht am Reißbrett das Regierungs- und Verwaltungszentrum Brasiliens, und Baubeginn ist am 22. Oktober 1956. Die Bedingungen sind denkbar kompliziert: Die Stadt Belem ist 1600 Kilometer entfernt, die bisherige Hauptstadt Rio de Janeiro 930 Kilometer. Die nächste Eisenbahnstation liegt 125 Kilometer weg, die nächste befestigte Straße ist 640 Kilometer entfernt, und der nächste Flugplatz liegt in 190 Kilometer Entfernung. Sand und Kies für den Bau sind zwar verfügbar, aber Bauholz muß aus 1.200 Kilometer und Baustahl aus 1.600 Kilometer Entfernung geholt werden. Aus dem Nichts entsteht eine künstliche Metropole mit heute 200 Tausend Einwohnern.
Als erstes Gebäude wird ein provisorischer Präsidentenpalast gebaut, und bereits am 21. April 1960 wird die Planhaupstadt von Präsident Kubitschek eingeweiht und löst damit Rio de Janeiro als neue Hauptstadt des Landes ab. 1987 wird Brasilia von der UNESCO in die Liste der Weltkulturerbe aufgenommen.
Zwei Jahre nach der Machtergreifung durch die Militärs im Jahre 1964 geht der Kommunist Niemeyer ins Exil nach Frankreich, wo er weiterhin als Architekt tätig ist. Erst Ende der Ende der 1960er Jahre kann er seine Arbeiten in Brasilien fortsetzen, lehrt unter anderem an der Universität von Rio de Janeiro und kehrt endgültig erst in den 1980er Jahren wieder in sein Geburtsland zurück.
Niemeyer, einer der wichtigsten – aber keineswegs unumstrittenen – Vertreter der Moderne, setzte früh fast ausschließlich auf das Baumaterial Beton und dabei vor allem auf eine futuristische und plastische Formensprache. Zu den bekanntesten Bauten des noch bis ins hohe Alter aktiven Architekten gehören – neben der Haupstadt Brasilia – u.a. das Nationalstadion von Rio de Janeiro (1941), das Interbau-Wohnhochhaus im Berliner Bezirk Tiergarten (1957), der Hauptsitz der Französischen Kommunistischen Partei (1967-1972) in Paris, das Mailänder Verlagsgebäude Mondadori-Segrate (1968) und die Konzerthalle in São Paulo.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Oscar_Niemeyer
Links (deutsch):
http://www.freitag.de/2003/18/03181601.php
http://de.wikipedia.org/wiki/Bras%C3%ADlia
http://deu.archinform.net/arch/403.htm
http://ila-web.de/brasilientexte/niemeyer.htm
http://dispatch.opac.d-nb.de/DB=4.1/REL?PPN=118587889
International:
http://www.museuoscarniemeyer.org.br/
http://www.pritzkerprize.com/bunnei.htm
http://www.arcspace.com/architects/Niemeyer/serpentine_gallery/index.htm
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