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Ebadi, Shirin

H.A.M. 0

Shirin Ebadi (Ibadi, Chirine Ebadi)
Juristin und Schriftstellerin


Geb. 21.6. 1947 in Hamadan/ Iran


Shirin Ebadi„Der Islam ist eine Religion, deren erstes Gebot an den Propheten mit den Worten beginnt: ‚Sprich!‘ Ein solches Gebot kann nicht unvereinbar sein mit Wissen und Einsicht, mit Weisheit, Meinungsfreiheit, Redefreiheit und kultureller Vielfalt.“

„Lasst uns geduldig sein,
wir haben keine andere Wahl“

(Shirin Ebadi)


1969 beendet Shirin Ebadi ihr Studium der Rechtswissenschaften an der Universität von Teheran und ist von 1975 bis 1979 als Vorsitzende des Teheraner Gerichts eine der ersten iranischen Richterinnen. Nach der Islamischen Revolution 1979 wird sie gezwungen, ihr Richteramtamt niederzulegen. Ebadi arbeitet zunächst als Sekretärin bei dem Gerichtshof, den sie vorher geleitet hat, später als Anwältin und Dozentin an der Teheraner Universität.


1994 gehört die Juristin zu den Mitbegründern der Kinderrechtsorganisation Society for Protecting the Child’s Rights (Gesellschaft zum Schutz der Kinderrechte), die u.a. die Erhöhung des Strafmündigkeitsalters fordert, die im Iran für Mädchen bei neun und für Jungen bei fünfzehn Jahren liegt.

Die Frauen- und Menschenrechtlerin Shirin Ebadi, Gegnerin jeglichen fundamentalistischen Gedankengutes und Kämpferin für eine pluralistische und demokratische iranische Gesellschaft, versteht sich selber als demokratische Frau moslemischen Glaubens und engagiert sich – auf der Grundlage der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte – für eine gleichberechtigte Rolle der Frauen im öffentlichen Leben, für die Rechte von Kindern und für eine Justizreform mit unabhängigen Richtern und Anwälten.


Trotz wiederholter Drohungen setzt sich die Mutter zweier erwachsener Töchter engagiert und mutig für die Rechte der in ihrem Land unterdrückten Menschen ein. Als Anwältin vertritt sie immer wieder Liberale und Regimekritiker vor Gericht und wird nicht zuletzt deshalb im Jahr 2000 angeklagt. Nach 26 Tagen Einzelhaft verurteilt man sie schließlich zu einer Bewährungsstrafe und zeitlich begrenztem Berufsverbot. 2001 wird Shirin Ebadi mit dem Rafto Prize, einem norwegischer Menschenrechtspreis, geehrt und erhält im Jahre 2003 – als erste muslimische Frau -, den Friedensnobelpreis, bei dessen Entgegennahme sie mit dem Verzicht auf das Tragen des Kopftuches wiederum ein deutliches politisches Zeichen setzt.


Anfang 2005 wird Shirin Ebadi, ohne Angabe von Gründen vom iranischen Revolutionsgericht vorgeladen. Ebadi lehnte es ab, dieser Aufforderung nachzukommen und verlangt, sich wegen einer privaten Anzeige vor einem normalen Gericht verantworten zu können. Damit bestreitet die Menschenrechtlerin und Juristin indirekt die Legitimität der, neben der normalen Justiz, existierenden iranischen Revolutionsgerichte und setzt sich – ungeachtet aller möglichen Konsequenzen im Heimatland – auf ihren Reisen, bei Konferenzen und in Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen und Gremien weltweit vehement weiterhin für die Rechte der Frauen und den Frieden ein.


Links (deutsch):

http://de.wikipedia.org/wiki/Shirin_Ebadi

http://www.nobelpreis.org/frieden/ebadi.html

http://www.dw-world.de/dw/article/0,,990730,00.html

http://www.zeit.de/2003/42/friedensnobelpreis


International:

http://nobelprize.org/nobel_prizes/peace/laureates/2003/

http://service.spiegel.de/cache/international/0,1518,434042,00.html

http://www.nobel.no/eng_lau_biography2003.html

http://news.bbc.co.uk/2/hi/middle_east/3181992.stm

http://www.badjens.com/ebadi.html

http://www.badjens.com/sixthedition/ebadi.htm

http://www.iflac.com/ada/coelho_ebadi.html

 

 

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