Alfred Lion
Gründer des Jazz-Plattenlabels Blue Note
Geb. 21. 04.1909 in Berlin
Gest. 02. 02.1987 in New York City (USA)
„It must schwing“. Mit seinem unüberhörbaren deutschen Akzent machte er deutlich, was für ihn die Voraussetzung für Qualität war.
Alfred Lion – hinsichtlich der Schreibweise seines ursprünglichen Nachnamens (Löw oder Loew) besteht in den Quellen keine Übereinstimmung -war der Mitgründer des legendären Jazzlabels Blue Note. Lion zeigte schon als Kind eine ausgesprochene Begeisterung für die Musik und er widmete seine Aufmerksamkeit den damals ganz neuen Medien Radio und Schallplatte. 1930 führte ihn eine Geschäftsreise erstmalig in die USA und er kam mit jeder Menge Schallplatten nach Berlin zurück.
Als Jude sah sich Lion gezwungen, Nazideutschland den Rücken zu kehren. Zunächst floh er mit seiner Mutter nach Chile und 1938 ließ er sich in den USA nieder. wo er alsbald mit seinem Kompagnon Max Margulis in einem kleinen Büro in der New Yorker West 47th Street die Gründung eines neuen Jazzlabels in Angriff nahm. Die ersten Swing- und Jazzaufnahmen entstanden 1939. Schon bald wurde Blue Note zum führenden Jazzlabel. Mitte der 50iger Jahre war die erfolgreichste Zeit des Labels mit Künstlern wie Thelonious Monk, Miles Davis, John Coltrane, Eric Dolphy, Art Blakey, Hank Mobley, Horace Silver, Sonny Rollins und Lee Morgan, von dem der berühmte Titel The Lion and the Wolff stammt . Auf der LP bzw. CD „Something else“ mit Miles Davis und Julian „Cannonball“ Adderley hört man diesen am Ende eines Takes sagen: „is that what you wanted, Alfred?“.
Mit einem der letzten Passagierdampfer, die Deutschland in Richtung USA verlassen durften, gelang Lions Jugendfreund Frank (Francis) Wolff, einem gelernten Fotografen aus wohlhabender Berliner Familie, Mitte 1939 ebenfalls die Flucht. Er wurde Lions wichtigster Partner bei Blue Note.
Von etwa 1955 bis 1965 fungierte das Label der beiden deutschen Emigranten Lion und Wolff als das wesentliche „Sprachrohr“ vor allem der afro-amerikanischen Spielarten des Jazz. Wie kaum ein anderer Plattenproduzent vor oder nach ihm stand Lion den von ihm geförderten Künstlern persönlich nahe. Seine eigene Vita mag ihn darin bestärkt haben, dem in den USA der Jahrhundertmitte allgegenwärtigen Rassismus die integrierende Kraft der Musik entgegenzusetzen.
Artikel:
„It must schwing.”
Augenfälliges in Ausstellung wie Katalog zum legendären Jazz-Label “Blue Note”
PDF zum Download (Autor: Wilfried Weinke)
Autor:
Hans Joachi Schneider
Links (deutsch):
de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Lion
Links (international):
Die Kommentare sind deaktiviert.