Karl Wolfskehl
Schriftsteller und Übersetzer
Geb. 17.09.1869 in Darmstadt
Gest. 30.06.1948 in Bayswater/Auckland, Neuseeland
„Damals warf sie mich aus, die Heimat. Heute, ein volles Jahr nachdem das, von dem Ihr Euch als von einem Spuk oder Nachtmahr befreit fühlt, mit dem Köstlichsten der Heimat zusammengebrochen ist, hat die Heimat durchaus vergessen, daß es den deutschen Dichter Karl Wolfskehl noch gibt, wahrscheinlich vergessen, daß es ihn je gegeben hat.“
Diese Zeilen schrieb Karl Wolfskehl im September 1946 seinem Bekannten Kurt Ferner aus dem neuseeländischen Exil. Der Sohn einer jüdischen Patrizier-Familie wuchs in einer liberalen Atmosphäre auf. Seine Familie lebte seit den Tagen Karls des Großen in Deutschland. Sein Vater war als ein bekannter Rechtsanwalt und Bankier u.a. Präsident der Industrie- und Handelskammer in Darmstadt, wo es heute noch eine Wolfskehlstraße und einen Wolfskehl-Park gibt.
Wolfskehl besuchte das Gymnasium in Darmstadt und studierte dann Germanistik in Giessen, Leipzig und Berlin. Nach seinem Studium lebte er lange Zeit in Florenz und München, wo er u.a. mit Stefan George befreundet war. 1933 ging zunächst in die Schweiz, ein Jahr später nach Italien und 1938 mit seiner Lebensgefährtin Margot Ruben (1908 – 1980) nach Neuseeland. Seine Frau Hanna, die er 1898 geheiratet hatte, und seine beiden Töchter gingen nicht mit ins Exil. Als er nach Auckland kam war Karl Wolfskehl bereits im 70. Lebensjahr und teilweise erblindet. Auf seinem Grabstein auf dem Waikumete Jewish Cemetery sind zwei Worte eingraviert: „Exul Poeta“, ein Dichter im Exil.
Er hinterließ eine umfangreiche Korrespondenz mit zahlreichen Persönlichkeiten, die 1988 veröffentlicht wurden. Zu seinen Werken gehören „Saul“ (1905), „Die Stimme spricht“ (1934/36) und „An die Deutschen“ (1947).
Zusammengestellt von:
Hans Joachim Schneider
Quellen:
www. geocities.com from webpage y23.com created by Norbert Haley
Die Kommentare sind deaktiviert.