Walter Loewenheim
Politiker und Widerstandskämpfer
Politiker und Widerstandskämpfer
Geboren am 18.April 1896 in Berlin
Gestorben am 31.März 1977 in London/GB
Er hatte gleich mehrere Pseudonyme: Walter Lowe, Miles, Kurt Berger und Kurt Menz. Denn der sozialistischer Politiker, Gründer und Theoretiker der Gruppe „Neu Beginnen“ war Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.
Schon als Jugendlicher engagierte er sich voller Begeisterung mit seinem Bruder Ernst aktiv in mehreren Organisationen, so im Jüdischen Jugendbund, im Wandervogel und in der freideutschen Bewegung. Nach seiner Soldatenzeit im Ersten Weltkriegs schloss sich Loewenheim – der den bürgerlichen Kaufmanns-Beruf vom Vater übernommen hatte – 1918 dem Spartakusbund und der Freien Sozialistischen Jugend (FSJ) an und war in der KPD und KJVD aktiv. Diese kommunistischen Organisationen schlossen Walter mehrfach aus und nahmen ihn wieder auf.
Zeitweise gehörte Loewenheim der Leitung der Kommunistischen Jugend-Internationale an. Doch der stalinistische, dogmatische Kurs war nicht seine Sache. 1927 verließ Loewenheim endgültig die KPD und begann einen Kreis von Gleichgesinnten um sich zu sammeln, der den Immobilismus und das Sektierertum der KPD, aber auch die Verbürgerlichung der SPD kritisierte.
Walter Loewenheims Analyse über das Versagen der Arbeiterparteien vor dem Nationalsozialismus erregt im In- und Ausland Aufsehen. Die Programmschrift „Neu Beginnen“, die Walter Loewenheim unter dem Pseudonym „Miles“ im August 1933 verfasst, wird im September 1933 im Verlag des Exil-Vorstandes der SPD in Prag veröffentlicht. Getarnt als Reclamausgabe gelangt sie für die illegale Verbreitung nach Deutschland.
1934 kommen Walter und Ernst Loewenheim zur Überzeugung, die illegale Arbeit im Reich sei aussichtslos und zu opferreich. Sie emigrieren 1935 über Prag nach Großbritannien, wo sie auch nach Kriegsende bleiben.
Hier nahm Walter Loewenheim den Namen Walter Lowe an, gründete und leitete gemeinsam mit seinem Bruder ein Ingenieurbüro. Während des Zweiten Weltkrieges waren die Brüder zeitweise interniert, nach 1945 war Walter Löwenheim auch als Publizist tätig. Walter Loewenheim stirbt 1977 in London, sein Bruder Ernst 1984.
Redaktionelle Bearbeitung:
Redaktionelle Bearbeitung:
Hajo Jahn
Werke:
Neu beginnen. Karlsbad 1933; Geschichte der Org [Neu Beginnen] 1929 – 1935. Eine zeitgenössische Analyse. Hrsg. von Jan Foitzik. Berlin 1995 ISBN 3-89468-111-X
Literatur:
Heinz Boberach (Hrsg.): Regimekritik, Widerstand und Verfolgung in Deutschland und den besetzten Gebieten. Meldungen und Berichte aus dem Geheimen Staatspolizeiamt, dem SD-Hauptamt der SS und dem Reichssicherheitshauptamt 1933 – 1945. Erschließungsband zur Mikrofiche-Edition. K.G.Saur, München 2003, ISBN 3-598-34418-X.
NAME |
Loewenheim, Walter |
ALTERNATIVNAMEN |
Lowe, Walter (nach Emigration); Miles (Pseudonym); Berger, Kurt (Pseudonym); Menz, Kurt (Pseudonym) |
KURZBESCHREIBUNG |
deutscher sozialistischer Politiker, Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus |
GEBURTSDATUM |
18. April 1896 |
GEBURTSORT |
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STERBEDATUM |
31. März 1977 |
STERBEORT |
Weblinks:
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