Hans Otto
Schauspieler
Geb. 10.08. 1900 in Dresden
Gest. 24.11. 1933 in Berlin
Hans Otto, der mit Erich Kästner dieselbe Klasse besucht, debütiert mit 21 Jahren am Frankfurter Künstlertheater unter der Intendanz von Adam Kuckhoff, mit dem er fortan nicht nur freundschaftlich sondern später auch familiär verbunden sein wird. Seine weiteren schauspielerischen Stationen führen ihn in den 20er Jahren zuerst nach Gera, später an die Hamburger Kammerspiele. Das Berliner Lessing-Theater engagiert Hans Otto – immer wieder auch in der Rolle des jungen Helden und Liebhabers – ebenso wie das Deutsche Schauspielhaus und zuletzt, 1930, das Staatstheater am Gendarmenmarkt, wo er am 21. Januar 1933, wenige Tage vor der offziellen Machtübernahme der Nationalsozialisten, zusammen mit Gustav Gründgens und Werner Krauß, in der Premiere von Faust II auf der Bühne steht.
Auch der deutsche Film interessiert sich für Otto: 1930 spielt er die Hauptrolle in Das gestohlene Gesicht unter der Regie von Erich Schmidt. Die ihm zuvor angebotene Mitwirkung im Film Fridericus Rex hat er allerdings aus politischen Gründen abgelehnt. Anfang der 30er Jahre wird der überzeugte Linke Vorsitzender der Berliner Sektion des Arbeiter-Theater-Bundes und Vertrauensmann der Gewerkschaft der Deutschen Bühnenangehörigen (GDBA).
Im Februar 1933 wird sein Vertrag gekündigt. Am 23. Mai 1933 gibt das KPD-Mitglied Hans Otto die letzte Vorstellung. Statt, wie von Max Reinhardt angeboten, nach Wien zu wechslen, widmet er sich von nun an ganz der illegalen politischen Tätigkeit. Bereits im Spätherbst desselben Jahres wird er in einem Restaurant von der SA festgenommen, schwer mißhandelt und schließlich – nach mehreren Zwischenstationen – ins Gestapo-Hauptquartier in der Berliner Prinz-Albrecht-Strasse transportiert. Seine letzte Leidensstation wird eine SA-Kaserne in der Voßstrasse, wo man den 33Jährigen nach einem Verhör aus dem dritten Stockwerk stürzt, um so einen Selbstmord vorzutäuschen. Wenig später erliegt Hans Otto seinen schweren Verletzungen in einem Berliner Krankenhaus. Die Bekanntgabe der Todesnachricht sowie Ottos Beisetzung auf dem Wilmersdorfer Waldfriedhof im südlich von Berlin gelegenen Stahnsdorf wird von NS-Propaganda-Minister Joseph Goebbels verboten.
Seit 1952 trägt das Brandenburgische Landestheater in Potsdam den Namen des von den Nationalsozialisten ermordeten kommunistischen Schauspielers.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Otto
Links (deutsch):
http://dispatch.opac.d-nb.de/DB=4.1/REL?PPN=118738798
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/10537179/2706882/
http://www.hansottotheater.de/
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