Francisco Ayala García-Duarte
Soziologe, Jurist, Journalist, Übersetzer und Schriftsteller
Soziologe, Jurist, Journalist, Übersetzer und Schriftsteller
Geb. 16.3. 1906 in Granada/ Spanien
Gest. 3.11. 2009 in Madrid/ Spanien
Bereits 1925 erscheint mit der „Tragikkomödie eines geistlosen Mannes“ („Tragicomedia de un hombre sin espíritu“) sein erster Roman. Francisco Ayala García-Duarte, Sohn einer wohlhabenden asturischen Familie, interessiert sich zwar zuerst für die Malerei, studiert dann aber Jura, Philosophie und Literaturwissenschaft in Madrid, arbeitet für die von José Ortega y Gasset gegründete und herausgegebene Zeitschrift Revista de Occidente und, nach seiner Rückkehr aus Berlin, wo er die Jahre 1929-1931 verbracht hat, als Anwalt für die damalige republikanische Regierung Spaniens. Daneben widmet er sich seinem schriftstellerischen Schaffen. Bereits in den Endzwanzigern und beginnenden 30ern des 20. Jahrhunderts gehört er zur literarischen Avantgarde Spaniens, linksorientiert wie der ihm heimatverwandte Federico Garcia Lorca .
Vom Ausbruch des spanischen Bürgerkrieges wird Ayala 1936 während einer Vortragsreise in Lateinamerika überrascht. Er kehrt zwar in die von den Republikanern kontrollierte Zone zurück, geht jedoch angesichts des sich abzeichnenden Sieges der faschistischen Franco-Truppen 1939 ins Exil nach Argentinien, wo er für diverse Zeitungen arbeitet, selber eine Zeitschrift gründet und, nach längerer Pause, auch wieder mit dem Schreiben von Romanen beginnt. Über Puerto Rico und Brasilien gelangt er schließlich in die Vereinigten Staaten. Hier lehrt er – bis zu seiner Rückkehr ins nach-franquistische Spanien Mitte der 70 Jahre – als Professor für Literatur und Soziologie an diversen us-amerikanischen Universitäten, arbeitet daneben als Journalist, Schriftsteller und Übersetzer (u.a. von Thomas Mann , Rainer Maria Rilke und Carl Schmitt).
Das zentrale Thema von Ayalas literarischen Schaffen ist immer wieder die Frage moralischer Verstrickung in politischen Ämtern, mit dem er auch und vor allem seine Erfahrungen während des Spanischen Bürgerkrieges verarbeitet. Zeitlebens verweigert er sich als Schriftsteller gängigen literarischen Modetrends und dem Geschmack eines breiten Publikums.
Francisco Ayala García-Duarte erhält alle bedeutenden Auszeichnungen der spanisch-sprachigen Welt, darunter 1983 den Nationalen Literaturpreis, den Cervantes-Preis im Jahr 1991 sowie 1998 der Prinz von Asturien-Preis. Das „lebende Gewissen Spaniens“, Mitglied der Real Academia Española und einer der wichtigsten Literaten und Denker der Gegenwart, stirbt im Alter von 103 Jahren in Madrid.
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