Felix Weltsch
Journalist, Schriftsteller, Philosoph und Bibliothekar
Geb. 06.10. 1884 in Prag/ Österreich-Ungarn
Gest. 09.11. 1964 in Jerusalem/ Israel
Sein Cousin ist der bedeutende Publizist Robert Weltsch , und zu seinem engsten Freundeskreis zählen Max Brod , Franz Kafka und Oskar Baum , mit denen er sich regelmässig zum “Prager Kreis“ in der Wohnung der Eheleute Baum zu Lesungen und Hausmusik trifft.
Nach dem Jura- und Philosophie-Studium an der Hochschule seiner böhmischen Geburtsstadt arbeitet Weltsch ab 1910 für die kommenden fast drei Jahrzehnte als Bibliothekar an der Prager Universität und gibt ab 1918 die zionistische Wochenzeitschrift ‚Selbstwehr‘ heraus. Kurz vor dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht im März 1939 kann Felix Weltsch mit Max Brod und seiner Familie gerade noch Prag verlassen und flüchtet ins damalige Palästina, wo er von 1940 an die Nationalbibliothek in Jerusalem betreut.
Der profunde Kafka-Kenner Weltsch zählt, neben seinem Cousin Robert, dem Philosophen, Schriftsteller und Bibliothekar Samuel Hugo Bergmann sowie dem jüdischen Religionsphilosophen Martin Buber, mit zu den wichtigsten Vertretern des Zionismus und gilt als bedeutender politischer Denker, dessen Artikel z.B. über die Staatsentwicklung Israels, Eingang in zahlreiche Zeitungen finden. Für sein in Israel (auf deutsch und hebräisch) veröffentlichtes Werk Natur, Moral und Politik wird Felix Weltsch 1952 mit dem “Ruppin“-Staats-Preis der Stadt Haifa ausgezeichnet.
Die erste große Arbeit über den nahezu unbekannten engen Freund Kafkas ist erst im Frühjahr 2010 als Buch erschienen (‚Kafkas fast unbekannter Freund‘, Verlag Königshausen & Neumann/ Würzburg). Für den Autor Carsten Schmidt ist diese Monografie gleichzeitig die 2008 an der Universität Potsdam fertig gestellte Dissertation der Neuen Deutschen Literaturwissenschaft unter den Mentoren Prof. Helmut Peitsch und Prof. Julius Schoeps. Die Biographie berichtet mit vielen neuen Fakten aus verschiedenen Archiven über Weltschs Jugend, seine Prager Familiengeschichte, die Zeit im engen ‚Prager Kreis‘ um Kafka, seine leitende Arbeit in der Redaktion der zionistischen Wochenschrift ‚Selbstwehr‘, bis hin zur Emigration 1939 mit Brod nach Palästina und dem neu wachsenden Staat Israel.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Felix_Weltsch
Bildquelle:
‚Franz Kafka und seine Welt. Eine Bildbiographie von Gustav Janouch, Wien/ Stuttgart/ Zürich 1965, S. 72.
Links (deutsch):
http://www.onomato.de/themen/felix-weltsch.html
https://portal.d-nb.de/opac.htm?query=Woe%3D118750402&method=simpleSearch
http://www.franzkafka.de/franzkafka/die_freunde/felix_weltsch/457362
http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=14719
http://writer.germanblogs.de/archive/2011/02/16/max-brod-und-felix-weltsch-kafkas-engste-freunde.htm
http://www.letnapark-prager-kleine-seiten.com/felix-weltsch.html
International:
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