Gustav Felix Flatow
Turner
Turner
Geb. 7.1. 1875 in Berent
Gest. 29.1. 1945 im KZ Theresienstadt
Der aus dem Westpreussischen stammende Gustav Felix Flatow kommt 1892 nach Berlin und wird 1893 Mitglied des Turnvereins 1850, den er Anfang 1904 allerdings wieder verläßt. Gegen den Widerstand der Sportführung nimmt er – ebenso wie sein Cousin Alfred Flatow -, an den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit in Athen 1896 teil. Hier erringt Gustav Flatow mit der Mannschaft Gold am Barren und am Reck, ein Erfolg, den er allerdings vier Jahre später bei den Olympischen Spielen in Paris nicht wiederholen kann. Danach zieht er sich völlig vom Sport zurück und widmet sich der Leitung seiner 1899 gegründeten Textilfirma.
Infolge der nationalsozialistischen Machtergreifung 1933 emigriert der jüdische Unternehmer in die benachbarten Niederlande. Nach der deutschen Besetzung 1940 kann er sich noch einige Zeit vor den Nazis verbergen, wird jedoch Silvester 1943 verhaftet und im Februar 1944 ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Ende Januar 1945 wird der mittlerweile auf fast 20 Kilogramm abgemagerte ehemalige Spitzensportler von Mithäftlingen verhungert und erfroren vor einer Baracke gefunden. Sein sechs Jahre älterer Cousin Alfred Flatow ist bereits Ende Dezember 1942 – ebenfalls in Theresienstadt – ums Leben gekommen. Lediglich Gustav Flatows Frau und sein Sohn Stefan überleben die Nazi-Gräuel.
Der aus dem Westpreussischen stammende Gustav Felix Flatow kommt 1892 nach Berlin und wird 1893 Mitglied des Turnvereins 1850, den er Anfang 1904 allerdings wieder verläßt. Gegen den Widerstand der Sportführung nimmt er – ebenso wie sein Cousin Alfred Flatow -, an den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit in Athen 1896 teil. Hier erringt Gustav Flatow mit der Mannschaft Gold am Barren und am Reck, ein Erfolg, den er allerdings vier Jahre später bei den Olympischen Spielen in Paris nicht wiederholen kann. Danach zieht er sich völlig vom Sport zurück und widmet sich der Leitung seiner 1899 gegründeten Textilfirma.
Infolge der nationalsozialistischen Machtergreifung 1933 emigriert der jüdische Unternehmer in die benachbarten Niederlande. Nach der deutschen Besetzung 1940 kann er sich noch einige Zeit vor den Nazis verbergen, wird jedoch Silvester 1943 verhaftet und im Februar 1944 ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Ende Januar 1945 wird der mittlerweile auf fast 20 Kilogramm abgemagerte ehemalige Spitzensportler von Mithäftlingen verhungert und erfroren vor einer Baracke gefunden. Sein sechs Jahre älterer Cousin Alfred Flatow ist bereits Ende Dezember 1942 – ebenfalls in Theresienstadt – ums Leben gekommen. Lediglich Gustav Flatows Frau und sein Sohn Stefan überleben die Nazi-Gräuel.
Die Asche des Toten wird 1986 von Journalisten entdeckt – in einer von wenigen Papier-Urnen, die von den Nazis nicht mehr in die Eger gekippt werden konnten. Die sterblichen Überreste von Gustav Felix Flatow sind im heutigen Terezin in einem Ehrengrab bestattet.
Erst sehr viel später wird man von offizieller Seite an die beiden ermordeten Sportler erinnern: seit 1986 verleiht der Deutsche Turner Bund (DTB) die Flatow-Medaille im Gedenken an die während der Naziherrschaft verfolgten und umgekommenen Juden in der Deutschen Turnerschaft. Und 55 Jahre nach dem Tod von Alfred und Gustav Flatow, am 21. Februar 1997, wird in Berlin-Charlottenburg eine Straße nach den beiden jüdischen Turnern benannt. Bereits seit den 80er Jahren hat man über eine Umbenennung der von den Nazis 1936 so genannten Reichssportfeldstrasse (von 1914-1936: Rennbahnstrasse) diskutiert. Nach Anordnung der Umbenennung 1995 kommt es allerdings zu Anwohnerprotesten und Klagen, so dass es schließlich noch einmal 21 Monate dauert, bis die Straße tatsächlich den Namern der beiden von den Nationalsozialisten umgebrachten Sportler tragen kann.
Erst sehr viel später wird man von offizieller Seite an die beiden ermordeten Sportler erinnern: seit 1986 verleiht der Deutsche Turner Bund (DTB) die Flatow-Medaille im Gedenken an die während der Naziherrschaft verfolgten und umgekommenen Juden in der Deutschen Turnerschaft. Und 55 Jahre nach dem Tod von Alfred und Gustav Flatow, am 21. Februar 1997, wird in Berlin-Charlottenburg eine Straße nach den beiden jüdischen Turnern benannt. Bereits seit den 80er Jahren hat man über eine Umbenennung der von den Nazis 1936 so genannten Reichssportfeldstrasse (von 1914-1936: Rennbahnstrasse) diskutiert. Nach Anordnung der Umbenennung 1995 kommt es allerdings zu Anwohnerprotesten und Klagen, so dass es schließlich noch einmal 21 Monate dauert, bis die Straße tatsächlich den Namern der beiden von den Nationalsozialisten umgebrachten Sportler tragen kann.
Links (deutsch):
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/1997/0221/lokales/0201
http://philatelie.deutschepost.de/philatelie/informationen/archiv/jahrgaenge/96/960602a.jhtml
http://www.luise-berlin.de/strassen/Bez07a/F202.htm
http://www.stern.de/sport-motor/sportwelt/527241.html?eid=528647&s=1&nv=ex_rt
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