Hans Helfritz
Komponist, Musikwissenschaftler, Schriftsteller und Fotograf
Geb. 25.07.1902 in Hilbersdorf bei Chemnitz
Gest. 21.10.1995 in Duisburg
„Wer nicht neugierig bleibt, der versagt viel früher und wird dann auch keine Lust mehr am Leben haben – Neugier muß man bis zum Schluß haben.“
Hans Helfritz wuchs in Greifswald und Berlin auf. Auf Drängen seiner Eltern begann er nach dem Abitur eine Banklehre, die er jedoch nach kurzer Zeit wieder abbrach, um in Berlin Musik zu studieren. Von 1926 bis 1929 studierte er Kontrabass und Komposition an der Hochschule für Musik, u.a. bei Paul Hindemith, und vergleichende Musikwissenschaft bei Professor Erich von Hornbostel.
1930 unternahm Helfritz eine erste Forschungsreise in den Orient, von der er Fotos und Tonaufnahmen mitbrachte, die er in seinem ersten Buch veröffentlichte. Von nun an unternahm er zahlreiche Forschungsreisen. Seine wichtigste Reise unternahm er nach Südarabien. Auf Anregung von Prof. von Hornbostel hielt sich Helfritz dreimal im Hadramaut und dem damaligen Königreich Jemen (1931-35) auf, wo er als Erster Beduinengesänge aufzeichnete. Ebenso gelang es ihm als erster Europäer in die sagenumwobene und schwer bewachte Stadt Shabwa zu gelangen, was ihm internationale Aufmerksamkeit einbrachte. Neben Büchern und Photos veröffentlichte er diesmal auch zwei Dokumentarfilme. Zwischen 1935 und 1939 war Hans Helfritz fast immer unterwegs, unter anderem im Fernen Osten und auf dem amerikanischen Kontinent. Er fürchtete im Nazi-Deutschland als Homosexueller und wegen seiner politischen Einstellung denunziert und verfolgt zu werden. Bei Kriegsausbruch 1939 befand er sich in Bolivien, um für ein neues Buch zu recherchieren. Er kehrte nicht nach Deutschland zurück und ging ins Exil nach Chile. Auf Grund der sich verändernden politischen und ökonomischen Lage Chiles kehrte Hans Helfritz 1959 endgültig nach Europa zurück und ließ sich auf der Baleareninsel Ibiza nieder. In den Folgejahren entstanden Reiseführer über Indonesien, Mexiko und Äthiopien. Über Afrika entstand der Reisebericht „Schwarze Ritter. Zwischen Niger und Tschad.“
1990 erschien Helfritz’ Autobiografie „Neugier trieb mich um die Welt“. 1995 starb Hans Helfritz mit 93 Jahren. Sein aus über 80.000 Aufnahmen bestehender fotografischer Nachlass befindet sich im Rautenstrauch-Joest-Museum der Stadt Köln.
Quellen:
Wikipedia
Zusammengestellt von:
Hans Joachim Schneider
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