Parastou Forouhar
Konzeptkünstlerin
Geb. 1962 in Teheran/ Iran
Forouhar studiert von 1984 bis 1990 Kunst an der Universität Teheran, kommt 1991 für ein Aufbaustudium an die Hochschule für Gestaltung nach Offenbach und kehrt danach nicht mehr in ihre iranische Geburtsheimat zurück. Die seitdem in Hessen lebende und arbeitende Konzept-Künstlerin setzt sich auch und vor allem in ihrem Werk immer wieder mit der Situation im Iran auseinander und nutzt dabei von der Zeichnung über die Fotografie bis zu computeranimierten Bildsequenzen die ganze Medienbandbreite, um ihre Themen – die Situation von Frauen, speziell auch in muslimischen Gesellschaften, sowie die Gewalt gegen Frauen – zu reflektieren und zu veranschaulichen.
Parastou Forouhar erhält zahlreiche Stipendien, darunter von der Hessischen Kulturstiftung (2001), dem Künstlerhaus Schloss Balmoral in Bad Ems (2004), der Gertrude Contemporary Art Spaces in Melbourne (2005) und der Villa Massimo in Rom (2006).
Ihre Eltern, die zu den führenden oppositionellen Politikern im Iran gehören, fallen im Herbst 1998 in ihrem Haus in Teheran einem (vermutlich vom iranischen Geheimdienst initiierten) Attentat zum Opfer. Die Friedensnobelpreisträgerin und Rechtsanwältin Shirin Ebadi setzt sich seit Jahren vor Gericht für die Aufklärung der Morde ein.
Anfang Dezember 2009 wird die Künstlerin, die jährlich aus Anlaß einer Gedenkveranstaltung zum Todestag ihrer Eltern in den Iran reist, an der Rückkehr nach Deutschland gehindert. Ihr Reisepass wird von den Behörden eingezogen und Parastou Forouhar unter Hausarrest gestellt. Erst einige Wochen später darf sie das Land verlassen und in die Bundesrepublik fliegen, wo sie ihren Kampf gegen das Vergessen fortsetzt.
Quellen:
Links (deutsch):
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