Wladimir Nikolajewitsch Woinowitsch
Schriftsteller und Satiriker
Geb. 26.9. 1932 in Stalinabad (heute: Duschanbe/Tadschikistan)/ UdSSR
Der Sohn eines Journalisten und einer Mathematiklehrerin arbeitet bereits als Kind im Kolchos seines zentralasiatischen Dorfes. Während des Zweiten Weltkrieges muß die Familie immer wieder umziehen, der Sohn verläßt die Schule ohne Abschluß, macht eine Tischlerlehre, arbeitet als Zimmermann, verdingt sich aber auch als Viehhirte, Flugzeugmechaniker, Bahnarbeiter und Schlosser. Anfang der 50er Jahre beginnt Woinowitsch seinen Militärdienst bei der Luftwaffe und verfasst in dieser Zeit bereits erste Gedichte. Da seine wiederholte Bewerbung um Aufnahme ans renommierte Gorki-Literaturinstitut in Moskau scheitert, holt er im Abendstudium das Abitur nach und studiert anschließend einige Semester Pädagogik. 1960 wird Wladimir Woinowitsch Redakteur beim Moskauer Rundfunk und widmet sich daneben dem Schreiben von Liedtexten, Gedichten und Prosa.
Sind seine ersten Veröffentlichungen noch mehr oder weniger “staatstragend“, so wird der in den Jahren 1963 bis 1970 entstandene Schelmenroman Die denkwürdigen Abenteuer des Soldaten Iwan Tschonkin zur schonungslos-satirischen Abrechnung mit dem damals herrschenden politischen System in der Sowjetunion. Die Hauptfigur – ähnlich Jarosloav Hašeks Soldaten Schwejk – persifliert, und das auch noch in einem weiteren Roman –, die Stalin-Ära. Dies, und nicht zuletzt auch sein Engagement in der sowjetischen Menschenrechtsbewegung, führt 1974 zum Ausschluß aus dem Schriftstellerverband und endet schließlich in der Ausbürgerung von Wladimir Nikolajewitsch Woinowitsch im Jahre 1981. Zu dieser Zeit lebt der Schriftsteller allerdings bereits im Westen, wo man seine Tschonkin-Romane bestens kennt.
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wird Woinowitsch 1990 offiziell rehabilitiert und mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Russischen Staatspreis für seinen Roman Aglaja Rewkinas letzte Liebe. Aus seiner Exilheimat München reist der Schriftsteller, dessen Werke mittlerweile in mehr als 30 Sprachen übersetzt worden sind, regelmässig wieder auch nach Moskau.
Quellen:
http://www.chronik-aktuell.de/search/portrait/Wladimir+Woinowitsch/0/16603.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Wladimir_Nikolajewitsch_Woinowitsch
Links (deutsch):
http://www.buechervielfrass.de/archiv.php4?was=694
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13527658.html
https://portal.d-nb.de/opac.htm?query=Woe%3D118926624&method=simpleSearch
International:
http://imwerden.de/cat/modules.php?name=books&pa=showbook&pid=1532
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