Boris Georgievitch Birger
Maler
Geb. 1.4. 1923 in Moskau /UdSSR
Gest. 4.8. 2001 in Rolandseck (b. Bonn)
Bereits der Zehnjährige erhält Unterricht in einer Kindermalschule. Später studiert Boris Birger am Surikov-Institut der Akademie der Künste in Moskau und nimmt von 1941 bis 1945 als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil. Von 1964 bis 1951 setzt er seine unterbrochenen Studien fort, von 1953 bis 1955 folgen zahlreiche Ausstellungen sowie Bildankäufe durch staatliche Stellen. Im Anschluß an eine Gesamtausstellung seiner Werke durch den Moskauer Künstlerverband 1956 vernichtet der Maler fast sämtliche Bilder, weil er nicht von der offiziellen sowjetischen Kunst vereinnahmt werden will. Dennoch beteiligt er sich 1962 an der Ausstellung “30 Jahre Moskauer Künstlerverband“ – der ihn dann wenig später ausschließen wird, vermutlich als Folge der Verärgerung von Staatschef Nikita Chrutschschow über Birgers Bild Mutter mit Kind. 1966 revidiert der Künstlerverband seine Entscheidung und nimmt Boris Birger wieder auf.
Zwei Jahre darauf wird der Maler jedoch erneut ausgeschlossen, “weil er gegen die Verhaftung und Verurteilung regimekritischer Intellektueller protestiert hatte. In dieser Zeit entwickelte sich sein winziges Moskauer Dachgeschossatelier zu einem Treffpunkt von russischen Künstlern und Intellektuellen, die in kritischer Distanz zum Sowjetregime standen, wie Andrej Sacharow und Lew Kopelew , als auch von ausländischen Freunden wie Heinrich Böll und zahlreichen Korrespondenten und Diplomaten“ (hier zitiert aus: WDR Westdeutscher Rundfunk: “Pleitgen würdigt russischen Maler und Regimekritiker Boris Birger als ‚beeindruckende Persönlichkeit‘ /http://www.presseportal.de/pm/7899/271656/wdr_westdeutscher_rundfunk ). Bis zur Wende 1989/ 90 darf Boris Birger in der UdSSR nicht mehr ausstellen.
Im Mai 1990 übersiedelt der nunmehr bereits 67Jährige in die Bundesrepublik Deutschland, wo er sich im rheinischen Rolandseck niederläßt. “Daß er ausgerechnet im Gebäude der ehemaligen sowjetischen Botschaft an der Insel Nonnenwenh (korrekt: Nonnenwerth, Anm.d.Red.) wohnt und arbeitet, ist die erneute Bestätigung von Ironie der Geschichte. Daß neben seinem Haus das ehemalige Hotel steht, in welchem zu Kaisers Zeiten wohl die heimliche Rückkehr Lenins aus der Schweiz beschlossen wurde, ist eine weitere Verquickung von eigentlich Unvorstellbarem. Aber im Rheinland gibt es kaum Hinweisschilder, die an all solche Ereignisse erinnern, zuviel hat sich an den Ufern dieses europäischen Lebensstromes ereignet.“ (zitiert aus: Tilo Medek Der Maler Boris Birger – Von Moskau an den Rhein nach Rolandseck/ http://www.kreis-ahrweiler.de/kvar/VT/ hjb1999/hjb1999.11.htm )
Birgers in der klassischen Tradition des russischen Impressionismus gemalten Bilder hängen heute in zahlreichen in- und ausländischen Privatsammlungen sowie u.a. im Russischen Museum/ St. Petersburg und im Kölner Museum Ludwig.
Quellen:
http://www.kreis-ahrweiler.de/kvar/VT/hjb1999/hjb1999.11.htm
http://www.presseportal.de/pm/7899/271656/wdr_westdeutscher_rundfunk
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