Arcadius Rudolf Lang Gurland (auch: Arkadij Gurland)
Politikwissenschaftler
Geb. 1.9.1904 in Moskau/ Russ. Reich
Gest. 27.3.1979 in Darmstadt
Bis 1924 studiert der aus Russland eingewanderte Gurland Mathematik, Physik, Philosophie und Geschichte an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin, dann bis 1928 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Universität Leipzig, wo er 1929 promoviert wird. Schon während seines Studiums schreibt er für sozialdemokratische Zeitschriften, 1931 wird er dann Redakteur der „Sozialistischen Pressekonferenz“ und ein Jahr später stellvertretender Chefredakteur der „Volksstimme Leipzig“.
Gurland emigriert im März 1933 nach Belgien, im August dann nach Frankreich. Dort wird er Mitarbeiter der „Documentation de Statistique Sociale et Économique“ und des „Freien Deutschland“ sowie unter verschiedenen Decknamen (W. Gundal, Rudolph Lang, Felix Graham, Vexator) Autor der „Zeitschrift für Sozialforschung“. Er ist zudem Mitglied der Pariser SPD-Gruppe. 1940 kann Gurland in die USA einreisen. 1941 wird sein Vater Isaak Gurland im Ghetto von Wilna erschossen, seiner Mutter Juliane Gurland gelingt die Flucht nach England.
Gurland forscht bis 1945 am „Institute of Social Research“ in New York. Nach der Rückkehr nach Deutschland ist er von 1950 bis 1954 Leiter des Instituts für Politische Wissenschaft an der Freien Universität Berlin und wirkt anschließend als freier Autor und Übersetzer. Von 1962 bis zu seiner Emeritierung 1972 lehrt er als Professor für Wissenschaftliche Politik an der Technischen Hochschule Darmstadt.
Werke (Auswahl):
Der proletarische Klassenkampf in der Gegenwart (1925).
Marxismus und Diktatur (1930).
Spaltung oder Aktivität? (1931).
Das Heute der proletarischen Aktion (1931).
Political Science in Western Germany (1952).
Faktoren der Machtbildung (1952).
Sigmund Freuds Sendung (1961 – mit Erich Fromm )
Revolution und Krieg in Spanien (1968).
Die CDU/CSU (1980).
Autor:
Jürgen Oetting
Links (deutsch):
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