Tununa (eigtl. Nilda) Mercado
Schriftstellerin und Journalistin
Geb. 25.12. 1939 in Córdoba/ Argentinien
Die Tochter eines Anwalts und einer Gerichtsschreiberin heißt mit richtigem Vornamen Nilda, wird aber seit Kindertagen schon von ihren Angehörigen ‚Tununa‘ gerufen, und so unterzeichnet sie dann auch ihre ersten Zeitungsartikel. Die familiäre Kultur- und Literaturbeflissenheit beeinflußt nicht zuletzt Nildas Studienwahl: 1958 immatrikuliert sie sich an der ‚Universidad Nacional de Córdoba‘ für Geistes – und Literaturwissenschaften. Später heiratet sie einen ihrer Lehrer, den Schriftsteller, Journalisten und Literaturwissenschaftler Noé Jitrik. Im Gefolge des Militärputsches von Juan Carlos Onganía 1966 geht Tununa Mercado mit ihrem Mann und den beiden Kindern Oliverio und Magdalene ins Exil nach Frankreich, wo sie in Besançon Kurse über lateinamerikanische Geschichte und Landeskunde gibt. Fasziniert von den ’68er Mai-Unruhen, fährt sie regelmässig ins mehrere Hundert Kilometer entfernte Paris, um die Geschehnisse hautnah mitzuerleben. Ihr erstes, 1967 erschienenes Buch “Celebrar a la mujer como a una pascua“ ist bereits für den Preis ‚Casa de las Américas‘ nominiert worden.
1970 kehrt die Familie nach Argentinien zurück. In Buenos Aires arbeitet Nilda als Journalistin bei der Tageszeitung ‚La Opinión‘, einem Sammelbecken fortschrittlicher Intellektueller. Am 11. September 1973 putscht das Militär im Nachbarland Chile, und fortan engagieren sich die Eheleute Mercado und Jitrik für die Opfer der Pinochet-Diktatur. Im September 1974 erhält Noé Jitrik eine sechsmonatige Gastprofessur in Mexiko, seine Frau soll einige Zeit später mit den Kindern nachkommen, muß aber auf Grund anonymer Drohungen der sogenannten ‚Argentinischen Antikommunistischen Allianz‘ überstürzt das Land verlassen. Für die nächsten Jahre bleibt sie mit ihrer Familie im mexikanischen Exil und gehört hier dann zu den Mitbegründern einer Solidaritätsorganisation für argentinische Exilanten, die nach Mexiko geflohen sind: Seit 1976 übt eine Militärjunta auch am Rio de La Plata die Macht aus – Tausende von Regimegegnern und Intellektuellen werden verhaftet, gefoltert und ermordet. Tunuma organisiert einen Kino- und Lektürezirkel, arbeitet zunächst freiberuflich für diverse Medien, in der Presseabteilung der ‚Dirección de Artes Plásticas‘ des ‚Instituto Nacional de Bellas Artes‘ und übernimmt schließlich die Redaktion der Rubrik ‚Los otros continentes‘ (‚Die anderen Kontinente‘) einer mexikanischen Wochenschrift.
Vier Jahre nach dem Ende der Militärherrschaft kehrt Tununa Mercado 1987 nach Argentinien zurück, wo ein Jahr später ihr im Exil verfasstes Werk “Canon de alcoba“ erscheint und 1990 der Band “En estado de memoria“, eine literarische Reflexion über Exil und Rückkehr. 1994 wird “La letra de lo mínimo“ veröffentlicht, 1996 “La madriguera“ und 2005 “Yo nunca te prometí la eternidad“. Für dieses Werk über einen spanisch-französischen Exilanten wird sie 2007 im Rahmen der Buchmesse von Guadalajara in Mexiko mit der Auszeichnung ‚Sor Juana Inés de la Cruz‘ geehrt. In Argentinien erhält die Schriftstellerin 2004 den ‚Konex‘-Preis, und in Chile aus den Händen der damaligen Präsidentin Michelle Bachelet die Medaille ‚Centenario de Neruda ‚
Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Tununa_Mercado
http://www.frankfurt2010.gov.ar/de/node/474
Links (deutsch):
International:
http://www.ucm.es/info/especulo/numero30/madrigue.html
http://www.quetzal-leipzig.de/spanische-literatur/luis-cardoza-y-aragon-en-memoria-19093.html
http://www.quetzal-leipzig.de/spanische-literatur/mexico-en-miniatura-19093.html
http://www.youtube.com/watch?v=UzvbtwSXoi4
http://www.pagina12.com.ar/diario/suplementos/libros/10-2108-2006-06-11.html
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