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Schopflocher, Roberto

H.A.M. 0

Roberto (Robert) Schopflocher
Schriftsteller

Geb. 14.04. 1923 in Fürth


Gemeinsam mit Henry Kissinger, dem späteren amerikanischen Außenminister, drückt der Sohn eines Fürther Metallfabrikanten die Schulbank. 1933 zwingt ihn der nationalsozialistische ‚Arierparagraph‘, das Humanistische Gymnasium zu verlassen.  Von 1934 bis 1937 kann er allerdings noch das unter der Schirmherrschaft von Martin Buber stehende Jüdische Landschulheim Herrlingen bei Ulm besuchen, ehe die ihres Eigentums beraubte Familie Nazi-Deutschland endgültig verlassen muß.


In Argentinien finden die Schopflochers eine neue Heimat, hier studiert der junge Robert, der sich nun Roberto nennt, Agronomie in Córdoba und arbeitet anschliessend als Verwalter in diversen ‚Baron-Hirsch-Siedlungen‘: bäuerlichen Ansiedlungen der ‚Jewish Colonization Association‘, zu denen sein Vater seit langem gute Kontakte hat und wo jungen jüdischen Einwanderern landwirtschaftliche Kenntnisse vermittelt werden sollen. Roberto Schopflocher verfasst in dieser Zeit diverse Sachbücher zu landwirtschaftlichen Themen in spanischer Sprache und übernimmt später das väterliche Importgeschäft in Buenos Aires, wendet sich aber, neben seinem Brotberuf,  im Laufe der Zeit immer mehr dem kreativen Schaffen zu – er malt, macht Holzschnitte und entdeckt schließlich das Schreiben für sich.   


Seit den 80ern arbeitet Roberto Schopflocher für diverse Zeitschriften in Argentinien und den Vereinigten Staaten und verfasst Romane und Erzählungen. Erst ist das Spanische seine literarische Sprache, später folgen dann auch Veröffentlichungen in Deutsch. Für seine Werke wird das Mitglied des argentinischen Schriftstellerverbandes (und Ehrenmitglied des P.E.N.-Zentrums deutschsprachiger Autoren im Ausland) mehrfach ausgezeichnet, darunter im Jahr 2000 mit dem 3. Literaturpreis der Stadt Buenos Aires. 2008 verleiht ihm seine fränkische Geburtsstadt Fürth den ‚Jakob-Wassermann-Literaturpreis‘.   


Bücher:

Wie Reb Froike die Welt rettete, Erzählungen, Wallstein-Verlag, Göttingen 1998,
180 Seiten (vergriffen)

Fernes Beben, Erzählungen, Suhrkamp-TB, Frankfurt/M. 2003, 212 S.

Spiegel der Welt, Erzählungen, Edition Memoria, Hürth und Wien 2006, 358 S.

Weit von wo – Mein Leben zwischen drei Welten. Langen/Müller-Verlag, München 2010, 280 Seiten


Quellen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Roberto_Schopflocher

http://www.ila-web.de/artikel/ila335/argentinien_robert_schopflocher.htm

http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelspecial/d-14104014.html

http://www.jstor.org/pss/30154297


Links (deutsch):

http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/6894

http://www.perlentaucher.de/autoren/13099/Robert_Schopflocher.html

http://www.zeit.de/autoren/S/Robert_Schopflocher/index.xml

film.gifhttp://www.3sat.de/page/?source=/kulturzeit/themen/148088/index.html

http://www.nordbayern.de/die-erinnerungen-eines-davongekommenen-1.211385

http://www.perlentaucher.de/buch/14920.html


International:

http://historiapolitica.com/datos/biblioteca/JCM_friedmann.pdf

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