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Seymour, David Robert

H.A.M. 0

David Robert Seymour (eigtl. Dawid Robert Szymin, Pseud.: CHIM)
Fotograf

Geb. 20.11. 1911 in Warschau/ Russ. Reich
Gest. 10.11. 1956 in El Quantara/ Ägypten


Seine Kindheit verlebt der Sohn eines Verlegers hebräischer und jiddischer Bücher inmitten von Kunst, Musik und Literatur im damals noch zum russischen Zarenreich gehörenden Warschau. Während der Bombardierungen des Ersten Weltkrieges flieht die Familie zuerst nach Minsk, später nach Odessa ans Schwarze Meer und kehrt nach Kriegsende wieder ins nunmehr unabhängige Polen zurück. Ab 1929 studiert Dawid Drucktechnik an der ‚Staatlichen Akademie für Grafische Künste und Buchgewerbe‘  in Leipzig und übersiedelt im Anschluß an sein Examen 1931 nach Paris, wo er sich 1932 an der Sorbonne für Chemie und Physik einschreibt. Über David Rappaport, einen Freund der Familie, der in der französischen Hauptstadt eine Bildagentur besitzt, kommt er zum erstenmal mit der Fotografie in Berührung, und Rappaport ist es schließlich auch, der dem jungen Mann eine Kamera leiht, mit der Szymin seine ersten Foto-Serien machen und, von nun an unter dem Pseudonym ‚Chim‘ (in Verkürzung seines polnischen Nachnamens), zunehmend erfolgreich in diversen Magazinen veröffentlichen kann.    


Gemeinsam mit vielen anderen überzeugten  Antifaschisten aus zahlreichen Ländern weltweit geht auch Szymin/ Chim 1936 nach Spanien und fotografiert die Schrecken des Bürgerkrieges, ebenso wie sein Freund, der ursprünglich aus Ungarn stammende Robert Capa und dessen Lebensgefährtin Gerda Taro , die später während eines Angriffs der deutschen ‚Legion Condor‘ ums Leben kommt.


Im Februar 1939 begleitet er spanische Republikaner auf ihrer Flucht nach Frankreich und dokumentiert das Schicksal von Tausend Kriegsflüchtlingen auf einem Schiff Richtung Mexiko für die Zeitschrift ‚Paris Match‘, in der dann später auch (ebenso wie im US-Magazin ‚Life‘) die Bilder seiner anschliessenden Fotoreise, die er auf Einladung von Präsident Lázaro Cárdenas durch Mexiko unternimmt, veröffentlicht werden. 1939 erreicht Chim im September New York, und in Europa bricht mit dem Überfall Hitler-Deutschlands auf Polen der Zweite Weltkrieg aus. Die Vereinigten Staaten werden für ihn nun zur Exilheimat. Von 1942 bis 1945 dient der mittlerweile  amerikanische Staatsbürger David Robert Seymour als Fotoaufklärer und Dolmetscher in der US-Armee und dokumentiert nach Kriegsende im Auftrag der UNESCO das Schicksal von Kriegswaisen in Polen, der Tschechoslowakei, Deutschland, Griechenland und Italien. Das Buch erscheint 1949 unter dem Titel ‚Children of Europe‘.            


Bereits zwei Jahre zuvor hat Seymour, zusammen mit seinen Kollegen Robert Capa, Henry Cartier-Bresson und George Rodger, in Paris die Fotoagentur MAGNUM PHOTOS gegründet, deren Präsidentschaft er nach dem Tod von Capa in Indochina 1954 übernimmt. Ebenso wie sein langjähriger Freund und Berufskollege kommt auch David Seymour  gewaltsam ums Leben: Während einer Reportagereise im Zuge der Suezkrise wird der damals 44Jährige, zusammen mit dem französischen Fotografen Jean Roy, beim Überqueren der Frontlinie von ägyptischen Soldaten erschossen.  


Quellen:

http://de.wikipedia.org/wiki/David_Seymour

http://www.corcoran.org/exhibitions/chim/chim_about_making.asp


Links (deutsch):

https://portal.d-nb.de/opac.htm?query=Woe%3D11950474X&method=simpleSearch


International:

http://www.davidseymour.com/

http://museum.icp.org/museum/collections/special/chim/chim-1936.html

http://www.utata.org/salon/20654.php

http://www.magnumphotos.com/Archive/C.aspx?VP=XSpecific_MAG.PhotographerDetail_VPage&l1=0&pid=2K7O3R139PNF&nm=David%20Seymour

http://museum.icp.org/mexican_suitcase/bio_chim.html

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