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Ehrlich, Max

H.A.M. 0

Max Ehrlich
Kabarettist, Schauspieler und Filmregisseur

Geb. 07.12. 1892 in Berlin
Gest. 30.10. 1944 im KZ Auschwitz/ Polen


Der älteste Sohn des in Neustadt bei Pinne in Preußen (heute Lwówek/ Polen) geborenen Alfred Ehrlich und seiner aus Breslau stammenden Frau Therese besucht mit 18 Jahren Max Reinhardts Schauspielschule in Berlin, wo u.a. Conrad Veidt , Fred Murnau und Ernst Lubitsch zu seinen Mitschülern gehören. Bereits ein Jahr später wird Ehrlich Mitglied des Märkischen Wandertheaters und steht  von 1915 bis 1920 am Breslauer Schauspielhaus auf der Bühne. Ehrlichs Karriere als Kabarettist beginnt 1922 in der Züricher ‚Bonbonniere‘ und im Wiener ‚Simpl‘ und findet 1928 im Berliner ‚Kabarett der Komiker‘ (wo ab 1937 u.a. auch Werner Finck gastiert) seine Fortsetzung mit “Kitty macht Karriere“. Bereits in der zweiten Hälfte der 20er Jahre wirkt er in verschiedenen Stummfilmen mit, ab 1930 folgen zahlreiche Tonfilme, (darunter “Leutnant, warst Du einst bei den Husaren“, “Die schwebende Jungfrau“ und “Die Marquise von Pompadour“).


Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten emigriert Ehrlich mit seiner Truppe zunächst nach Wien und, nachdem dort “Juden raus aus Wien“-Rufe laut werden, über die Schweiz in die Niederlande. 1935 kommt der jüdische Künstler jedoch – von Heimweh getrieben – wieder nach Berlin zurück, wo er fortan  für den ‚Kulturbund Deutscher Juden‘ und, wie von den Nazis verordnet, ausschließlich vor jüdischem Publikum (!) tätig ist. Die auch unter dem Namen ‚Jüdischer Kulturbund‘ bekannte – im Sommer 1933 als Reaktion auf die Entlassung jüdischer Künstler aus den staatlichen Kulturbetrieben ins Leben gerufene – Selbsthilfeorganisation zählt bereits wenige Jahre nach ihrer Gründung an die 20 Tausend Mitglieder.


Als sich der Antisemitismus in Deutschland mit den November-Pogromen 1938 weiter  verschärft, geht Max Ehrlich im April 1939 endgültig ins niederländische Exil, wo er sich in Scheveningen dem von Willy Rosen und anderen Emigranten gegründeten “ Theater der Prominenten“ anschließt. 1943 wird der Künstler, wie viele seiner jüdischen Kollegen, im Durchgangslager Westerbork interniert. Als Leiter einer Gefangenen-Theatertruppe (der ‚camp Westerbork theatre group‘) gelingt es ihm, zusammen mit (zum Teil prominenten) deutschen und österreichischen Mitgefangenen, darunter Camilla Spira , Kurt Gerron , Willy Rosen und Erich Ziegler, aber auch beliebten niederländische Künstlern wie Esther Philipse, Jetty Cantor und dem Duo ‚Johnny and Jones‘ (Nol van Wesel und Max Kannewasser), eine Reihe von Bühnenprogrammen aus Sketchen und Songs zu erarbeiten und aufführen.


Knapp drei Monate nach der Schlussvorstellung im Juni 1944 (mit dem bezeichnenden Titel “Total verrückt“) geht am 4. September der letzte Transport vom Lager Westerbork nach Auschwitz. Max Ehrlich ist die Nummer 151 auf der Transportliste. Sein Leben endet in der Gaskammer.  


Nur wenige Mitglieder der Theatergruppe, die zeitweilig 51 Personen zählte, überleben den Holocaust: die Darsteller Camilla Spira, Jetty Cantor und Louis de Wijze, Hannelore Cahn und Catherina Frank von den „Westerbork Girls“ sowie das Orchestermitglied Maurice Cantor und der Bühnenbildner und Maler Hans Margules.


Zusammengestellt von:

Hans Joachim Schneider


Quellen:

Alan Ehrlich/ Genf
http://www.max-ehrlich.org/


Links (deutsch):

http://www.steffi-line.de/archiv_text/nost_buehne2/02kab_ehrlich.htm

http://de.wikipedia.org/wiki/Max_Ehrlich

http://www.imdb.de/name/nm0251374/

http://www.cyranos.ch/smehrl-d.htm

http://www.digitalisiertedrucke.de/search?p=recid%3A80423&rm=wrd

film.gifhttp://www.youtube.com/watch?v=LQjAqaXzCiQ

film.gifhttp://www.youtube.com/watch?v=k96lXu9uFzA

volume_up.gifhttp://www.youtube.com/watch?v=Fp14tcW9-l0

http://www.nmz.de/artikel/an-allem-sind-die-juden-schuld

http://www.cine-holocaust.de/cgi-bin/gdq?dfw00fbw001580.gd


International:

http://en.wikipedia.org/wiki/Max_Ehrlich

http://www.imdb.com/name/nm0251374/

http://westerborkserenade.com/

http://holocaustmusic.ort.org/places/camps/western-europe/westerbork/ehrlichmax

http://www.aufrichtigs.com/01-Holocaust/Otto_Aurich/otto_+_lisl_at_kamp_westerbork.htm

http://www1.yadvashem.org/about_yad/magazine/data6/Westerbork.html

http://claude.torres1.perso.sfr.fr/Pays-Bas/Westerbork/Discographie.html

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