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Rode, Walther

H.A.M. 0

Walther Rode (Rosenzweig)
Anwalt und Publizist

Geb. 09.04. 1876 in Czernowitz (Bukowina)/ Österreich-Ungarn
Gest. 12.08. 1934 in Comologno (Tessin)/ Schweiz


„Nehmt euch ein Beispiel an diesem Österreicher hier!“ (Kurt Tucholsky )


Der aus einem großbürgerlich-assimilierten Elternhaus stammende Rosenzweig, der sich später erst Rode nennen wird, studiert Jura an der Universität seiner Geburtsstadt und danach in Wien, wo er ab 1905 als Anwalt  mit eigener Kanzlei sich als Strafverteidiger vor allem in politischen Prozessen einen Namen macht – und seine  praktischen Erfahrungen mit dem real existierenden Rechtswesen in ersten Veröffentlichungen verarbeitet.


Während des Weltkrieges arbeitet Walther Rode zunächst als Ermittlungsrichter am Kriegsgericht in Laibach, dem späteren Ljubljana, ab 1915 dann wieder in Wien – und legt sich prompt erneut mit der Gerichtsbarkeit an. Der mit Kurt Tucholsky, Anton Kuh, Roda Roda , Leo Perutz , Joseph Roth und Franz Blei befreundete  Rode dokumentiert weiterhin schonungslos den juristischen Alltag, veröffentlicht regelmäßig seine Pamphlete in  Zeitschriften und Tageszeitungen – und muss schließlich 1928 seine Anwaltskanzlei aufgeben: Für eine Satire gegen das Beamtentum revanchieren sich die Betroffenen kurzerhand mit dem Boykott des unbequemen Juristen und entziehen ihm damit seine wirtschaftliche Grundlage.


Der wortgewaltige Advokat übersiedelt daraufhin in die Schweiz, wo er als Korrespondent des ‚Prager Tagblatts‘ beim Völkerbund in Genf tätig ist und nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten in Deutschland als Mitarbeiter für zahlreiche Exil-Zeitschriften schreibt. Zu seinem Bezugspunkt wird in dieser Zeit auch und vor allem der Kreis um den Zürcher Rechtsanwalt und Antiquar Wladimir Rosenbaum und dessen Frau, der Schriftstellerin, Pianistin und Psychoanalytikerin Aline Valangin, beide tatkräftige Unterstützer des literarischen Exils.


Die gesammelten Beiträge des unbeugsamen Polemikers werden 1934 unter dem Titel “Deutschland ist Caliban“ in Zürich veröffentlicht, während in Nazi-Deutschland Rodes Schriften  verbotenen und vernichtet werden und auch der österreichische Ständestaaat 1937 sein “Lesebuch für Angeklagte“ als “staatsgefährdend“ einstuft. Eine vierbände Werkausgabe, herausgegeben von Gerd Baumgartner, erscheint ab 2006 im Wiener Löcker-Verlag. 


Quellen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Walther_Rode

http://www.loecker.at/sites/dynamic.pl?sid=20100321165426plwd&action=shop&item=114&group=/3/

http://www.welt.de/welt_print/article1646745/Kurz_und_knapp.html


Links (deutsch):

https://portal.d-nb.de/opac.htm?query=Woe%3D116579048&method=simpleSearch

http://www.textlog.de/tucholsky-rode-justiz.html

http://oe1.orf.at/artikel/211963

http://www.zeit.de/2008/03/Rode

http://www.anwaltaktuell.at/anwalt/artikel562.html

http://www.oerak.or.at/downloads/08_anwbl0708.pdf

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