Bohuslav Martinů
Komponist
Geb. 08.12. 1890 in Polička/ Österreich-Ungarn
Gest. 28.08. 1959 in Liestal b. Basel/ Schweiz
Seine musikalische Grundausbildung ist mehr als ungewöhnlich: Bohuslav Martinů, Sohn eines ostböhmischen Schuhmachers und Türmers, erhält seinen ersten Violinunterricht beim Schneider seines Heimatortes. Beeindruckt vom Talent des Jungen, finanzieren ihm die Bewohner seines Dorfes ein Studium am Prager Konservatorium, wo er ab 1906 Violine bei Antonín Dvořáks Schwiegersohn, Josef Suk, und ab 1909 zusätzlich Orgel und Komposition studiert. Sein Lerneifer hält sich jedoch in Grenzen, so dass er nach knapp einem Jahr schon wieder vom Unterricht ausgeschlossen wird. Dennoch erwirbt Martinů 1912 das Violinlehrer-Diplom und arbeitet in Prag für die kommenden beiden Jahre als Aushilfsgeiger in der tschechischen Philharmonie. Der als wehrdienstuntauglich Eingestufte überlebt den Ersten Weltkrieg als Musiklehrer in seiner Heimatstadt, kehrt nach Kriegsende wiederum nach Prag und den dortigen Philharmonikern zurück, nimmt bis 1923 noch einmal Kompositionsunterricht bei seinem früheren Lehrer Josef Suk und übersiedelt anschließend zur Fortsetzung seiner Studien nach Paris zu Albert Roussel.
“Ab den späten 20er Jahren gewinnen Einflüsse der Jazzmusik in Martinůs Werk immer stärker an Bedeutung. Das zeigen Kompositionen wie das „Sextett für Klavier und Bläser“, die „Jazz-Suite“, das Pasticcio „La Revue de Cuisine“ oder das Ballett „Schach“. Die experimentellsten Werke Martinus, die mit scharfen Dissonanzen angereichert sind und tonale Bezüge vermeiden, entstanden 1929 („Phantasie für zwei Klaviere“, „3. Streichquartett“)“ (hier zitiert aus: http://www.schott-musik.de/shop/persons/featured/12338/index.html )
Der Überfall der deutschen Wehrmacht auf Frankreich im Frühjahr 1940 zwingt auch Bohuslav Martinů zur Flucht, die schließlich nach einer neunmonatigen Odyssee in den Vereinigten Staaten endet, wo er ab 1942 seine musikalische Karriere als Kompositionsprofessor in Massachusetts fortsetzen kann. In jene Jahre fällt auch ein Kompositionsauftrag der tschechoslowakischen Exilregierung in London. Anlass ist das Massaker in dem kleinen böhmischen Dorf Lidice, das von deutschen Truppen im Juni 1942 als Vergeltung für die Ermordung des Reichsprotektors Reinhard Heydrich dem Erdboden gleichgemacht worden ist. Bohuslav Martinů, damals prominentester im Exil lebender tschechischer Komponist, wird um eine Mahnmal-Komposition gebeten, die allerdings erst nach Fertigstellung seiner zweiten Symphonie im August 1943 realisiert und Anfang Oktober von den New Yorker Philharmonikern uraufgeführt wird.
Martinů folgt 1948 einem Ruf an die Princeton University und unterrichtet bis 1953 an der ‚Mannes School of Music‘ in New York, wo auch die Emigranten und Musiker-Kollegen Georges Enesco und Hermann Grab ihre künstlerische Heimat gefunden haben.
1953 kehrt der mittlerweile amerikanische Staatsbürger nach Europa zurück, wo er bis 1955 in Nizza, später kurzzeitig in Rom und schließlich bis zu seinem Tod in der Schweiz lebt. Seit 1995 organisiert der Pianist Robert Kolinsky alljährlich im Herbst die ‚MARTINŮ FESTTAGE‘. Das älteste klassische Musikfestival Basels wird von der Presse «zu den kleinsten und feinsten seiner Art» gezählt (http://www.martinu.ch/de/home ).
Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bohuslav_Martin%C5%AF
http://www.martinu.ch/de/martinu-festtage
http://www.schott-musik.de/shop/persons/featured/12338/index.html
http://www.musikmph.de/rare_music/work_introduction/m_r/martinu/1.html
Links (deutsch):
https://portal.d-nb.de/opac.htm?query=Woe%3D118578413&method=simpleSearch
http://www.klassika.info/Komponisten/Martinu/
http://www.operone.de/komponist/martinu.html
http://www.musikmph.de/rare_music/work_introduction/m_r/martinu/1.html
International:
http://craton.chez.com/musique/martinu/
http://en.wikipedia.org/wiki/Bohuslav_Martin%C5%AF
http://www.martinu.cz/english/novinky.php
http://orelfoundation.org/index.php/composers/article/bohuslav_martinu/
http://www.kapralova.org/JOURNAL.htm
http://www.pytheasmusic.org/martinu.html#martinu_on_martinu
http://www.radio.cz/en/section/arts/two-year-international-project-revisits-great-czech-composer-bohuslav-martinu
http://www.youtube.com/watch?v=AaI-0-lDm2s
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