Adonis (oder Adunis, eigtl. Ali Ahmad Sa’id Isbir )
Dichter und Essayist
Geb. 01.01. 1930 in Al Qassabin (Latakia)/ Syrien
Als Kind arbeitet er auf dem elterlichen Feld seines west-syrischen Heimatdorfes und besucht nie eine Schule. Über den Vater jedoch wird schon in jungen Jahren Ali Ahmad Sa’id Isbirs Leidenschaft für die klassische arabische Literatur geweckt. Es folgen erste eigene Schreibversuche. Man wird auf den begabten jungen Mann aufmerksam und gewährt ihm diverse Stipendien, zuerst in der nahegelegenen Hafenstadt Latakia und bis 1954 dann an der Syrischen Universität in Damaskus, wo er seinen Abschluss in Philosophie macht. Bis 1956 folgt der Armeedienst, darunter allerdings fast ein Jahr Haft aufgrund seiner politischen Aktivitäten. Im selben Jahr noch emigriert der Dichter, der unter dem Pseudonym ‚Adonis‘ bekannt werden wird, in den benachbarten Libanon, arbeitet in Beirut als Lehrer und Journalist und gründet, gemeinsam mit dem syrisch-libanesischen Dichter Jussuf al-Khal, das Literatur-Magazin ‚Majallat Shi’r‘ (‚Poesie‘), in dem beide, oft von heftiger Kritik begleitet, experimentelle Dichtung veröffentlichen, später folgt die Zeitschrift ‚Mawakif‘ .
Mit einem Stipendium geht er 1960/ 61 zum Studium nach Paris und hat seinen literarischen Durchbruch in dieser Zeit mit der Gedicht-Sammlung ’Agani Mihyar ad-dimasqi‘ (‚The Songs of Mihyâr, the Damascan‘). Ab 1970 unterrichtet der Syrer mit libanesischem Pass als Professor für arabische Literatur an der ‚University of Lebanon‘, sechs Jahre später als Gastprofessor an der ‚University of Damascus‘ und flieht 1980, diesmal vor den Wirren des libanesischen Bürgerkrieges, nach Paris, wo er 1980/ 81 Arabisch an der dortigen Sorbonne lehrt.
2011 erhält der Dichter und Vorkämpfer für eine laizistische arabische Gesellschaft (der immer wieder auch als Favorit für den Literatur-Nobelpreis gehandelt wird) als erster arabischer Poet den ‚Goethe-Preis‘ der Stadt Frankfurt. In der Begründung der Jury heißt es dazu unter anderem: “So wie Goethe in dem West-Östlichen Divan persische und arabische Dichtung bei uns heimisch machte, so hat Adonis die Errungenschaften der europäischen Moderne in den arabischen Kulturkreis getragen, mit größter Wirkung“.
Quellen:
http://www.culturebase.net/artist.php?403
http://en.wikipedia.org/wiki/Adunis
http://wdr.de/wissen/wdr_wissen/programmtipps/radio/09/12/31_1205_5.php5?current=1314828000
http://www.damaskus.diplo.de/Vertretung/damaskus/de/08/Goethe__Preis__Adonis__26__5__11.html
Links (deutsch):
http://www.zeit.de/2003/30/Syrien
http://www.sarsura-syrien.de/adonis-syrischer-dichter-feiert-80-geburtstag-3270.html
http://www.perlentaucher.de/buch/18972.html
https://www.d-a-g.de/index.php?option=com_content&task=view&id=691&Itemid=143
http://www.n-tv.de/panorama/Dichter-Adonis-wird-80-article661011.html
http://videos.arte.tv/de/videos/adonis_dichter_im_exil-3798056.html
International:
http://en.wikipedia.org/wiki/Adunis
http://weekly.ahram.org.eg/2001/516/cu1.htm
http://www.guernicamag.com/poetry/462/three_poems_5/
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