Yusuf Dschuma (Yusuf Dzhuma, auch: Jussuf Dschumajew, Jusuf Juma)
Schriftsteller
Geb. 1958 in der Region Buchara (Usbekistan)/ UdSSR
Bekannt macht ihn 1984 sein Werk „Der goldene Apfel der Wahrheit“. Später wird er zu einem der berühmtesten Schriftsteller seines Landes. Nach dem Zerfall der Sowjetunion gehört Dschuma zu den schärfsten Kritikern des autoritär regierenden usbekischen Staatspräsidenten. Bereits im Oktober 2001 nimmt man das Mitglied der verbotenen säkularen Oppositionsbewegung ‚Birlik‘ fest. Seine Wohnung wird durchsucht und seine Gedichte sowie Bücher anderer usbekischer Schriftsteller werden konfisziert. Aber Yusuf Dschuma gibt nicht auf. “Legendär ist ein Auftritt des Dichters bei einer BBC-Feier 2004 in Taschkent. Dschuma stand auf und rezitierte ein Gedicht über das Wort „IAK“, die Initialen des usbekischen Präsidenten (Islom Abdug‘ aniyevich Karimov, Anm. d. Red.), die sich zum Ruf eines Esels fügen. Auch der heutige Außenminister Wladimir Norow war anwesend und flüchtet während des Spottgesanges aus dem Saal“ (Quelle: http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv/printressorts/digi-artikel/? ressort=sw&dig=2007%2F12%2F24%2Fa0109&cHash=ddcc82112f ).
Mehrere Gedichte widmet er auch dem Massaker unter Demonstranten im ostusbekischen Andischan, bei dem im Frühjahr 2005 an die 200 Menschen ums Leben gekommen sein sollen. 2007 protestiert Yusuf Dschuma öffentlich gegen die inszenierten Wahlen Karimovs. Die Reaktion folgt prompt: Der Schriftsteller wird verhaftet und am 15. April 2008 wegen angeblicher „mittlerer Körperverletzung“, „Beleidigung“ und „Widerstand gegen Repräsentanten des Staates“ zu fünf Jahren Haft verurteilt
(Quelle: http://www.acat-deutschland.de/Brief_Aktionen/2011/06_2011_mar.html ).
Die kommenden Jahre verbringt der widerspenstige Poet hinter Gittern diverser Haftanstalten, in denen er auch der Folter unterworfen wird, ebenso wie seine beiden gleichfalls inhaftierten Söhne. Nur dem unermüdlichen Engagement seiner ins westliche Ausland geflüchteten Frau ist es zu verdanken, dass die Weltöffentlichkeit auf das Schicksal des Dissidenten aufmerksam wird, darunter Politiker wie Hillary Clinton und US-Präsident Barack Obama.
Am 19. Mai 2011 wird der infolge der Haftbedingungen gesundheitlich erheblich beeinträchtigte usbekische Dissident und Schriftsteller auf internationalen Druck in die Vereinigten Staaten von Amerika abgeschoben.
Quellen:
http://www.acat-deutschland.de/Brief_Aktionen/2011/06_2011_mar.html
http://www.amnesty-gruppe1028.de/faelle/dzhuma.php
http://www.amnesty-meinungsfreiheit.de/aktuell/tag_buecherverbrennung2008.html
http://globalvoicesonline.org/2008/04/11/uzbekistan-yusuf-juma-a-martyr-poet/
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,356077,00.html
Links (deutsch):
http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=au&dig=2008%2F02%2F18%2Fa0074&cHash=7a499fb98b
http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Usbekistan/heyden.html
http://www2.amnesty.de/internet/deall.nsf/0/4205B7AE2255416FC125716A0047F3EC?Open
International:
http://www.frontlinedefenders.org/node/1381
http://globalvoicesonline.org/2008/04/11/uzbekistan-yusuf-juma-a-martyr-poet/
http://www.pen.org/freedom/bulletin/uzbekistan.htm
http://www.internationalpen.org.uk/go/news/uzbekistan-poet-yusuf-juma-detained
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