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Weinraub, Gitai Munio

H.A.M. 0

Gitai Munio Weinraub
Architekt

Geb. 06.03.1909 in Szumlany (Galizien)/ Österreich-Ungarn
Gest. 24.09. 1970 in Haifa/Israel


Nach einer Tischlerausbildung in Berlin kommt Weinraub 1929 ans Dessauer Bauhaus, studiert u.a. bei Hannes Meyer , und wird zwei Jahre später für das private Baubüro von Ludwig Mies van der Rohe verpflichtet. Wegen ’sozialistischer Umtriebe‘ wird er 1932 der Schule verwiesen und emigriert nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten über die Schweiz (wo er vorübergehend  im Atelier der Architekten Haefeli, Moser und Steiger arbeitet) ins damalige Palästina. Hier gründet er 1935 mit dem – ebenfalls aus Nazi-Deutschland geflohenen  – Architekten Alfred Mansfeld in Haifa ein gemeinsames Büro, und beide werden in den Folgejahren zu Protagonisten des Neuen Bauens in Israel. Allein Weinraub entwirft an die 300 Bauten und Projekte und unterrichtet über zwei Jahrzehnte am ‚Technion – Israel Institute of Technology‘. Nach seiner architektonischen Vorlage entstehen u.a. Wohnanlagen, Kibbuzim und Schulen, und bereits 1942 (das Jahr, in dem unter Leitung von Reinhard Heydrich auf der Berliner Wannseekonferenz die sogenannte ‚Endlösung der Judenfrage‘ beschlossen wird) liefert der den Gräueln der Nazis entkommene jüdische Architekt das erste Projekt für die nationale Gedenkstätte Yad Vashem. “Weinraubs Bauten sind ein wichtiger Teil des zionistischen Projekts der Schaffung einer nationalen Heimstätte für das jüdische Volk und zentrales Element der Identitätsstiftung des Staats durch moderne Architektur“ (http://www.kultur-online.net/?q=node/5905 ).  


Fast vier Jahrzehnte nach dem Tod seines Vaters kommt der renommierte israelische Regisseur (und promovierte Architekt) Amos Gitai zu Vorarbeiten für einen Dokumentarfilm über Leben und Werk Munio Weinraubs nach Dessau. Zum 100. Geburtstag des Bauhaus-Architekten zeigt das Architekturmuseum der TU München in der Pinakothek der Moderne eine Ausstellung über “Munio Weinraub und Amos Gitai: Architektur und Film in Israel“, begleitet von einem gleichlautenden Katalog (Hrsg.: Winfried Nerdinger, Edition Minerva, München 2009): “Der Vater steht für die architektonische Verwirklichung der zionistischen Vision einer neuen Heimstätte in Palästina, der Sohn zeigt in Dokumentar- und Spielfilmen aus dem Blickwinkel der postzionistischen Generation deren Folgen und das Spannungsfeld zwischen Israelis und Palästinensern“ (hier zitiert aus: (http://www.perlentaucher.de/buch/32780.html ).


Quellen:

http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/KULTUR/Israelischer-Filmemacher-dreht-Film-ueber-Bauhaus-Architekten-Munio-Weinraub-artikel7503149.php

http://kg.ikb.kit.edu/328.php

http://www.perlentaucher.de/buch/32780.html


Links:

film.gifhttp://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=5819940

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