Fethiye Çetin
Anwältin und Menschenrechtlerin
Geb. 1950 in Maden (Provinz Elazığ)/ Türkei
Der Kampf für Menschenrechte und Demokratie gehört seit jeher zum Leben der Rechtsanwältin Fethiye Çetin, die ihre Kanzlei am asiatischen Bosporusufer, in einer Seitenstraße des Istanbuler Ortsteils Kadiköy, hat. Nach ihrem Jurastudium an der Universität Ankara ist sie in der Anwaltskammer Istanbul Mitglied im Exekutivrat des Menschenrechtszentrums sowie Sprecherin der Arbeitsgruppe Minderheitenrechte. Als Nebenklägerin vertritt die in der Osttürkei geborene Juristin und Menschenrechts-Aktivistin u.a. die Familie des Opfers im Mordprozess Dink: Der armenische Journalist und Herausgeber der Wochenzeitung ‚Agos‘, Hrant Dink , war am 19. Januar 2007 auf offener Straße in Istanbul erschossen worden. Mit ihm starb eine der wichtigsten Stimmen der heute noch in der Türkei lebenden Armenier. Dink gehörte zu den langjährigen Weggefährten und Freunden Fethiye Çetins, die selber erst als junge Frau durch die Erzählungen ihrer Großmutter von den eigenen christlich-armenischen Wurzeln erfahren hat.
Nach dem Militärputsch in der Türkei am 12. September 1980 wird auch die (der kommunistischen Partei angehörende) Menschenrechtlerin Çetin verhaftet und für drei Jahre ins berüchtigte Foltergefängnis von Ulucanlar in Ankara verbracht. Wieder auf freiem Fuß, erfährt sie weitere Einzelheiten über das Schicksal ihrer Großmutter, setzt daraufhin die Recherchen fort und knüpft – mit Hilfe des Journalisten-Freundes Hrant Dink – Verbindungen zu Verwandten in den USA, die dem Völkermord an den Armeniern 1915/15 entkommen sind. Ihre eigene Familiengeschichte verarbeitet die ehemalige Präsidentin der Liga für Menschenrechte in der Türkei schlussendlich in einem aufsehenerregenden Buch: “Anneannem“ (dt. “Meine Großmutter“) erscheint 2004, sorgt auch und vor allem in der Türkei für erhebliches Aufsehen und wird 2006 in Frankreich mit dem ‚Prix Armenia‘ ausgezeichnet.
Quellen:
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