Kurt Sanderling
Dirigent
Geb. 19.09. 1912 Arys/ Deutsches Reich
Gest. 18.09 2011 in Berlin
Sanderling (der übrigens im selben Jahr geboren wird wie Georg Solti , Günter Wand, Sergiu Celibidache, Ferdinand Leitner und Erich Leinsdorf) gehört mit zu den wichtigsten deutschen Dirigenten des 20. Jahrhunderts und steht noch hochbetagt am 19. Mai 2002 für ein letztes Konzert am Pult des Konzerthauses am Berliner Gendarmenmarkt. Mahler, Brahms, Bruckner, Beethoven, Sibelius – sie all gehören zu seinem musikalischen Lebens-Repertoire, vor allem aber und immer wieder Dimitri Schostakowitsch, mit den ihn bis zu dessen Tod 1975 eine enge Freundschaft verbindet.
Der Sohn einer jüdischen Familie aus Ostpreußen, der sich sein Können autodidaktisch und ohne jedes Studium aneignet (und von dem die Aussage kolportiert wird, dass ein jeder das Taktschlagen sich in wenigen Stunden aneignen könne…), wird 1931 Korrepetitor an der Städtischen Oper in Berlin-Charlottenburg, heute die Deutsche Oper, und in dieser Zeit sind es auch und vor allem Dirigenten wie Wilhelm Furtwängler, Otto Klemperer, Bruno Walter und Leo Blech, die ihn wesentlich prägen. Nach 1933 ist er für den Jüdischen Kulturbund tätig, wird zwei Jahre später von den Nazis ausgebürgert und emigriert 1936 in die Sowjetunion zu seinem Onkel.
In der sowjetischen Hauptstadt wird Sanderling erst Korrepetitor, danach Dirigent beim Moskauer Rundfunk. Sein Debüt gibt er 1937 mit Mozarts “Entführung aus dem Serail“. Von 1940 bis 1942 ist er Chefdirigent der Philharmonie im ukrainischen Charkow. Im Anschluss an ein Gastspiel mit den Leningrader Philharmonikern wird er (gemeinsam mit Jewgeni Mrawinski) im Kriegsjahr 1942 Chefdirigent des Orchesters und übt dieses Amt bis 1960 aus. “Ein Gastspiel in Ost-Berlin mit diesem Weltklasse-Klangkörper führte auf Initiative des späteren Staatsopern-Intendanten und damaligen Vize-Kulturministers der DDR Hans Pischner zum Angebot, in seine deutsche Heimat an die Spree zurückzukehren“ (hier zitiert aus: http://www.nmz.de/kiz/nachrichten/der-letzte-der-grossen-dirigenten-kurt-sanderling-ist-gestorben). Im damaligen Ost-Berlin wirkt er für die folgenden 17 Jahre als Chefdirigent des Berliner Sinfonie-Orchesters und leitet zusätzlich von 1964 bis 1967 die Sächsische Staatskapelle Dresden. In den 90er Jahren spielen bedeutende Orchester weltweit unter seinem Dirigat: Die Berliner Philharmoniker ebenso wie die Berliner Staatskapelle, das Rundfunk-Sinfonieorchester (RSB), dazu führende Klangkörper in den Vereinigten Staaten, in Japan, in Paris, London, Kopenhagen, Stockholm, Tel Aviv, Wien und Zürich. 1992 wird ihm – gemeinsam mit Günter Wand – der ‚Deutsche Kritikerpreis‘ verliehen. Von 1994 bis 1998 gehört Kurt Sanderling dem Kuratorium des Berliner Schauspielhauses an. Einen Tag vor seinem 99. Geburtstag stirbt Kurt Sanderling im engsten Familienkreis.
Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Sanderling
http://www.nmz.de/kiz/nachrichten/der-letzte-der-grossen-dirigenten-kurt-sanderling-ist-gestorben
Links (deutsch):
http://www.zeit.de/kultur/2011-09/dirigent-kurt-sanderling
https://portal.d-nb.de/opac.htm?query=Woe%3D118829335&method=simpleSearch
http://www.berlinkonzert-ott.de/deutsch/sanderlingk_bio.html
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kulturheute/1557753/
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2007/0922/none/0001/index.html
http://www.guywagner.net/sanderling.htm
http://www.j-zeit.de/archiv/artikel.688.html
http://www.zeit.de/2002/14/200214_der_pensionaer_a_xml/komplettansicht
International:
http://en.wikipedia.org/wiki/Kurt_Sanderling
http://www.scena.org/columns/lebrecht/020103-NL-Sanderling.html
Die Kommentare sind deaktiviert.