Vera Schwarz
Opernsängerin
Geb. 10.07. 1888 in Agram (Kroatien)/ Österreich-Ungarn
Gest. 04.12.1964 in Wien/ Österreich
Die Tochter eines kroatisch-ungarischen Erfinders aus dem heutigen Zagreb studiert in Wien bei Philipp Forstén und debütiert 1908 am ‚Theater an der Wien‘ in einer kleinen Operettenpartie, gemeinsam mit Alexander Girardi, einem der damals bedeutendsten österreichischen Schauspieler. Von 1908 bis 1912 steht sie auf der Bühne der Grazer Oper und spielt dazu ab 1911 bis 1913 auch noch am Wiener ‚Johann Strauß-Theater‘, wo sie der große Erfolg als Rosalinde in der “Fledermaus“ von Johann Strauß schließlich dazu bewegt, das Singen zu ihrem Beruf zu machen.
Nach einer Zwischenstation in Karlsbad kommt Vera Schwarz im Kriegsjahr 1914 ans Hamburger Stadttheater. Von 1918 bis 1922 gehört sie zum Ensemble der Staatsoper ‚Unter den Linden‘ in Berlin. Ein Gastspiel führt sie 1921 an die Wiener Staatsoper, an der sie bis 1930 in acht Spielzeiten mitwirkt und zum Publikumsliebling wird. Ihr Repertoire reicht von Puccini bis Bizet und von Wagner über Mozart bis zu Jacques Fromental Halévys Oper “Die Jüdin“.
Zwischen 1929 und 1933 gehört Eva Schwarz dem Ensemble des Berliner ‚Metropol-Theaters‘ an und singt in den Jahren von 1931 bis 1933 auch wieder an der Staatsoper ‚Unter den Linden‘. Schwarz, die sich in diesen Jahren verstärkt der Operette zuwendet, wird einer breiten Öffentlichkeit auch und vor allem als Partnerin von Richard Tauber in Lehár-Operetten bekannt und verhilft 1926 in Berlin mit ihrem kongenialen Partner dem Dreiakter “Paganini“ zum endgültigen Durchbruch. Am 21. Februar 1927 wird die Uraufführung von Franz Léhars für Richard Tauber geschriebenes Spätwerk “Der Zarewitsch“ am ‚Deutschen Künstlertheater‘ ein weiterer großer Erfolg.
Neben ihrer Tätigkeit als Operettensängerin setzt Eva Schwarz aber auch ihre Opernkarriere fort, singt als Gast in Budapest, München, London, Amsterdam, Paris und 1929 den Octavian im “Rosenkavalier“ von Richard Strauß bei den Salzburger Festspielen.
1933 muss sie aufgrund ihrer jüdischen Abstammung Nazi-Deutschland verlassen und kehrt nach Wien und die dortige Staatsoper zurück. Gastauftritte führen sie in diesen Jahren nach Budapest und Belgrad. In ihrer letzten Vorstellung steht sie an der Wiener Staatsoper am 30. Januar 1938 noch einmal mit Richard Tauber auf der Bühne, und zwar in der Erstaufführung von Franz Léhars “Das Land des Lächelns“.
Zwei Monate später, nach dem sogenannten ‚Anschluss Österreichs‘ an Hitler-Deutschland im März 1938, muss die Sängerin dann auch aus Österreich fliehen. Eva Schwarz emigriert zuerst nach Großbritannien, wo sie im selben Jahr bei den Festspielen im englischen Glyndebourne als Lady Macbeth auftritt. Ab 1939 lebt und arbeitet sie in den USA, wo sie zwar noch an den Opernhäusern von Chicago und San Francisco gastiert und auch bei Opernaufführungen in Hollywood auftritt, sich aber von nun an überwiegend als Konzertsängerin einen Namen macht.
Nach Kriegsende kehrt Schwarz 1948 in die österreichische Hauptstadt zurück, widmet sich hier vorwiegend ihrer Lehrtätigkeit und gibt Meisterklassen in Wien sowie am Salzburger ‚Mozarteum‘. Die wegen ihres lyrischen Soprans von Zeitgenossen gelobte und mit dem Titel einer Kammersängerin geehrte Künstlerin stirbt im Alter von 76 Jahren.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Vera_Schwarz_%28Kammers%C3%A4ngerin%29
Links (deutsch):
http://www.preiserrecords.at/album.php?ean=717281897082
http://www.youtube.com/watch?v=Bo14zP-zzL8
http://berlin-woman.de/index.php/2011/08/04/berlin-women-vera-schwarz-1888-1964/
Die Kommentare sind deaktiviert.