Hollman Felipe Morris
Journalist und Dokumentarfilmer
Geb. 17.08. 1968 in Kolumbien
Morris studiert Soziologie und Journalismus an der ‚Javevania Pontifical‘ Universität in der kolumbianischen Haupstadt Bogotá, beginnt seine berufliche Laufbahn als Reporter bei Radio Santa Fé und geht 1996 zum Fernsehen. Zeitweise arbeitet er auch für andere Sender im In- und Ausland, darunter die BBC, Channel 4 oder Radio France Inter und ist Redakteur für die überregionale Zeitung „El Spectator“, wo er eine neue Abteilung zum Thema Frieden und Menschenrechte einrichtet und sich von nun an auf Berichte über den bewaffneten Konflikt in Kolumbien aus Menschenrechtsperspektive konzentriert. Diese Arbeit schließlich ist es, die ihn dann, aufgrund der immer bedrohlicher werdenden Situation für sich und seine Familie, zwingt, das Land zu verlassen. Mit Hilfe von Amnesty International verbringt Hollman Morris die Jahre von 2000 bis 2003 im spanischen Exil und kehrt danach wieder in seine lateinamerikanische Heimat zurück. Seine von ihm hauptverantwortlich geleitete wöchentliche Fernsehsendung „Contravía“ (“Gegen den Strom“), ein vom Andenprogramm der EU für Menschenrechte und Demokratie unterstütztes Projekt, wird mit der Zeit (und den bislang an die 300 Sendungen) zum mithin bedeutendsten zeitgenössischen Archiv des Bürgerkrieges in Kolumbien.
In seinen zahlreichen Beiträgen und Artikeln zu Menschenrechtsverletzungen macht Morris dabei auch vor Kritik am kolumbianischen Staat nicht halt. Zu seinen bedeutendsten journalistischen Arbeiten gehört der Dokumentarfilm “Impunidad“ (“Straffreiheit“) aus dem Jahr 2010, in dem er die Verbrechen, die von allen Seiten an der Zivilbevölkerung verübt werden, aufzeigt. Im selben Jahr noch wird er “als einer von 12 ausländischen Reportern ausgewählt, die an der Harvard University in das Nieman-Programm für das akademische Jahr 2010-2011 aufgenommen wurden. Das Programm der Nieman-Stiftung soll ausländischen Journalisten, eine sichere, wenn auch nur zeitweilige Zuflucht bieten, die zur Zielscheibe geworden sind, weil sie Diktatoren und privilegierte Oligarchen herausgefordert und in Frage gestellt haben. Ihm wurde jedoch gemäß dem Abschnitt „terroristische Aktivitäten“ der amerikanischen Patriot Act das Visum für die USA verweigert. Diese Entscheidung wurde von Einzelpersonen und Gruppen weithin verurteilt, unter anderem vom Komitee zum Schutz von Journalisten und von Human Rights Watch. Ende Juli 2010 widerrief das amerikanische Innenministerium die Entscheidung, ihm das Visum zu verweigern, und Hollman Morris konnte mit seiner Familie in die USA einreisen, wo er im Augenblick lebt.“ (Quelle: http://www.nuernberg.de/internet/menschenrechte/ morris.html )
Am 25. September 2011 erhält der Journalist in Anerkennung seines Wirkens den ‚Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreis‘ (wie vor ihm bereits 1999 die mauretanische Anwältin Fatimata M’Baye und 2009 der iranische Jurist Abdolfattah Soltani ).
Quellen:
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