Ágnes Heller
Philosophin
Geb. 12.05. 1929 in Budapest/ Ungarn
Hellers Vater, ein Budapester Rechtsanwalt, und zahlreiche Verwandte werden Opfer der Shoa. “Ágnes und ihre Mutter versteckten sich in Budapest immer wieder in einem anderen Stadtteil, um den Razzien zu entgehen. Schließlich wurden sie doch gefangen und in einem langen Zug, neben ihnen marschierte der vierzehnjährige Imre Kertész , zum Bahnhof zur Deportation getrieben“ (zitiert aus: http://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/agnes-heller/ ). Ágnes und ihre Mutter überleben die Nazi-Gräuel wie durch ein Wunder.
Nach dem Abitur immatrikuliert sie sich 1947 an der Universität in Budapest für Physik und Chemie, wechselt jedoch unter dem Eindruck einer Vorlesung des Marxisten Georg Lukács das Studienfach und beginnt mit dem Studium der Philosophie. 1955 promoviert Ágnes Heller bei Lukács und wird seine Assistentin. “1959 wurde sie wegen „revisionistischer Ideen“ von der Universität entlassen und aus der kommunistischen Partei ausgeschlossen. Ihrer Rehabilitation 1963 folgte 1968 ihre erneute Suspendierung wegen ihres Protests gegen die Besetzung der Tschechoslowakei durch Truppen des Warschauer Pakts“ (hier zitiert aus: http://www.presse.uni-oldenburg.de/mit/2001/153.html ). Infolge jahrzehntelanger politischer Unterdrückung in Ungarn emigriert Heller Ende der 70er Jahre schließlich nach Australien, wo sie an der ‚La Trobe‘ Universität in Melbourne von 1978 bis 1983 eine Soziologie-Professur innehat. 1987 wird sie Hannah Arendts Nachfolgerin auf deren Lehrstuhl für Philosophie an der ‚New School for Social Research‘ in New York.
Mit der Machtübernahme der rechtskonservativen Orbán-Regierung im Mai 2010 mehren sich in Ungarn nationalistisch-rassistische und antisemitische Ausfälle sowie Hetzkampagnen gegen Linksintellektuelle, Juden und Homosexuelle. Auch und vor allem ‚unerwünschte‘ Künstler und Intellektuelle sind davon betroffen, darunter der jüdisch-stämmige Musiker András Schiff, der Regisseur und Direktor des Nationaltheaters, Róbert Alföldi sowie der Schriftsteller György Konrád . Auch gegen Ágnes Heller “wird aus durchsichtigen Motiven eine Kampagne (…) lanciert: Die (…) zeitweise auch in Budapest lebende Philosophin soll EU-Gelder nicht korrekt abgerechnet haben. Hintergrund dieser Angriffe ist ihre Kritik am neuen ungarischen Mediengesetz.“ (hier zitiert aus:
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