Hans Gál
Komponist
Geb. 05.08. 1890 in Brunn am Gebirge/ Österreich-Ungarn
Gest. 03.10. 1987 in Edinburgh/ GB
Der in der Nähe von Wien geborene Komponist Hans Gál wurde nach ansehnlichem Erfolg in den 20er Jahren 1929 Direktor des Mainzer Konservatoriums. Die Nazi-Machtübernahme im Jahr 1933 führte zur sofortigen Entlassung und zum Verbot seiner Werke, weil er ungarisch-jüdischer Abstammung war. Er ging nach Wien zurück, wurde aber 1938 durch den Anschluss Österreichs gezwungen, wegzugehen, und emigrierte nach England. Er ließ sich in Edinburgh nieder und war dort bis zu seinem Tod im Jahr 1987 aktiv.
Der Sohn eines Arztes studierte von 1908 bis 1912 Komposition bei Eusebius Mandyczewski, einem Schüler von Johannes Brahms und von 1908 bis 1913 Musikwissenschaft an der Universität Wien. Ab 1909 war er bereits als Lehrer für Kontrapunkt und Harmonielehre am Neuen Wiener Konservatorium tätig, ab 1919 als Lektor für Musiktheorie an der Universität Wien. Zu seinen Schülern gehörten u.a. die Komponisten Robert Katscher und Hans J. Salter.
Die Ironie der Geschichte: 1940 wurde Hans Gál vorübergehend auf der Isle of Man interniert. Im Jahre 1945 erhielt er eine Stelle als Lehrer für Musiktheorie, Kontrapunkt und Komposition an der Universität Edinburgh. Außerdem leitete er das berühmte Edinburgh Chamber Orchestra. Im Ruhestand ab 1965 schrieb er viel beachtete Bücher u.a. über Brahms, Wagner, Verdi und Schubert. Seine dritte Heimat, Großbritannien, verlieh ihm 1964 die Auszeichnung Order of the British Empire. Auch sein Geburtsland ehrte ihn: 1957 Großer Österreichischer Staatspreis für Musik; 1971 Österreichisches Ehrenkreuz. Als Musikwissenschaftler beschäftigte sich Hans Gál mit der Wiener Klassik.
Hans Gál entwickelte schon recht früh einen sehr eigenen Stil, dem er sein Leben lang treu blieb. Vorbild dafür war Johannes Brahms. Gál, der viel Wert auf souveräne Beherrschung des Kompositionshandwerks legte, war er ein großer Melodiker, der gegen den Zeitgeist strikt an der Tonalität festhielt.
Werke für Orchester:
- Sinfonie Nr.1 D-Dur op.30 (1930)
- Symphonie Nr.2 F-Dur op.53 (1942/43)
- Symphonie Nr.3 A-Dur op.62 (1951/52)
- Symphonie Nr.4 op.105 „Sinfonia concertante“ für Flöte, Klarinette, Violine, Violoncello und Orchester (1974)
- Orchestersuiten
- Serenade für Streichorchester op.46 (1937)
- Ouvertüren
- „Promenadenmusik“ für Militärorchester (1926)
Werke für Mandolinenorchester:
- Sinfonietta für Mandolinenorchester Nr.1 op.81 (1961)
- Sinfonietta für Mandolinenorchester Nr.2 e-Moll op.86 (1965)
- „Biedermeier-Tänze“ für Mandolinenorchester op.66 (1954)
- Capriccio (1949)
Konzerte:
- Klavierkonzert C-Dur op.57 (1948)
- Concertino für Klavier und Streichorchester op.43 (1934)
- Violinkonzert op.39 (1932)
- Concertino für Violine und Streichorchester op.52 (1939)
- Violoncellokonzert h-Moll op.67 (1944)
- Concertino für Violoncello und Streichorchester op.87 (1966)
- Concertino für Orgel und Streichorchester op.55 (1948)
Vokalmusik:
- „Der Arzt der Sobeide“, Oper op.4 (1917/18)
- „Die heilige Ente“, Oper op.15 (1920/21)
- „Zwei religiöse Lieder“, mit Orgel und Gambe (Violoncello) Op.21 (1923)
- „Das Lied der Nacht“, Oper op.23 (1924/25)
- „Der Zauberspiegel“, Weihnachtsmärchen op.38 (1930)
- „Die beiden Klaas“, Oper op.42 (1932/33)
- „De profundis“, Kantate op.50 für Soli, Chor, Orchester und Orgel (1936/37)
- zahlreiche Chorwerke
Kammermusik:
- Streichquartett Nr.1 f-Moll op.16 (1916)
- Streichquartett Nr.2 a-Moll op.35 (1929)
- Streichquartett Nr.3 op.95 (1969)
- Streichquartett Nr.4 op.99 (1970)
- Streichquintett op.106 (1977)
- Klaviertrio E-Dur op.18 (1925)
- Klaviertrio op.49b (1948)
- Klavierquartett B-Dur op.13 (1914)
- Violinsonate b-Moll op.17 (1920)
- Violinsonate D-Dur (1933)
- Violasonate op.101 (1942)
- Violoncellosonate a-Moll op.89 (1953)
- Sonate für Violoncello solo op.109a (1982)
- Klarinettensonate op.84 (1965)
- Trio für Violine, Klarinette und Klavier, op. 97
- Oboensonate op.85 (1965)
- Quintett für Klarinette und Streichquartett op.107 (1977)
Klaviermusik:
- Sonate op.28 (1927)
- 2 Sonatinen op.58 (C-Dur, 1951, a-Moll, 1949)
- Suite op.24 (1922)
- 24 Präludien op.83 (1960)
- 24 Fugen op.108 (1980)
- kleinere Stücke
Orgelmusik:
- Toccata Op.29 (1928)
- Präludium und Fuge in As (1956)
- Phantasie, Arioso und Capriccio (1956)
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_G%C3%A1l
Bearbeitung:
Hajo Jahn
Links (deutsch):
http://www.hansgal.com/germanhome.html
https://portal.dnb.de/opac.htm?query=Woe%3D118689223&method=simpleSearch
http://www.musikzeit.at/webpages/edition/komp/gal.html
http://www.youtube.com/watch?v=5-SJ1jVucK0&feature=related
http://www.das-ist-rostock.de/stadtleben/bildung/35190/Wunderschoen-und-sehr-klug.html
International:
http://orelfoundation.org/index.php/composers/article/hans_gal/
http://www.jmi.org.uk/suppressedmusic/newsletter/articles/002.html
http://en.wikipedia.org/wiki/Hans_G%C3%A1l
http://www.schoenberglaw.com/exiles/gal.html
http://www.musicweb-international.com/classrev/2003/Mar03/gal.htm
http://www.musicweb-international.com/ggg.htm
http://www.exilarte.at/editor/ausgabe_composer.php?id_composer=18
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