Papoulias, Karolos

Der Vierzehnjährige schließt sich den Partisanen der Griechischen Volksbefreiungsarmee an, die in seiner nordgriechischen Heimat Epirus, nahe der Grenze zu Albanien, gegen das italienische Besatzungsregime und die deutsche Wehrmacht kämpfen. Nach Kriegsende studiert Papoulias Rechtswissenschaften in Athen und Mailand und geht während der Diktatur in Griechenland in den Jahren 1967 bis 1974 ins bundesrepublikanische Exil, von wo aus er sich als Mitarbeiter des griechischen Programms der ‚Deutschen Welle‘ gegen das Militärregime in seiner Heimat engagiert. Sein Studium setzt er in dieser Zeit an der Universität zu Köln fort, verdient seinen Lebensunterhalt als Sozialarbeiter und Journalist  und kehrt mit Ende der Militärjunta in seiner Geburtsheimat zurück, wo er zu den Begründern der ‚PASOK‘ (Panhellenische Sozialistische Bewegung) gehört, mit dessen langjährigem Vorsitzenden Andreas Papandreou ihn fortan eine enge Freundschaft verbinden wird.

Seit 1977 wird Karolos Papoulias immer wieder in seinem Wahlkreis Ioannina ins Parlament gewählt (mit Ausnahme des Jahres 2004), ist in den Jahren 1981 bis 1984 Staatssekretär im Außenministerium, von 1984 bis 1985 stellvertretender Außenminister und verantwortlicher Minister des Äußeren in den Jahren von 1985 bis 1989 sowie von 1993 bis 1996, wobei in das letzte Jahr seiner Amtszeit der Abschluss des “Freundschaftsvertrag(es) über Zusammenarbeit, gute Nachbarschaft und Sicherheit“  mit Albanien fällt. 1989/ 90 ist Karolos Papoulias stellvertretender Verteidigungsminister. Im März 2005 wird der damals 76jährige Politiker sechster Präsident Griechenlands  und 2010 für eine zweite Amtszeit wiedergewählt.