Leon Kane (eigtl. Natan Leon Kohn)
Autor
Geb. 20.03. 1913 in Rzeszów/ Österreich-Ungarn
Gest. 2003 in New York/ USA
Galizien, bis 1918 Kronland der westlichen Reichshälfte Österreich-Ungarns, ist seine Geburtsheimat, später übersiedelt Natan Leon Kohn mit den Eltern und vier Schwestern nach Wien. Sein Bruder Jakob ist bereits 1932 im Alter von 29 Jahren gestorben. 1936 verliert er auch den Vater. Leon Kohn studiert Germanistik an der Universität Wien, wird jedoch – wie mit ihm zahllose jüdische Kommilitonen und Professoren -, nach dem sogenannten ‚Anschluss‘ Österreichs an Hitler-Deutschland im Frühjahr 1938, von der Hochschule verwiesen. Er flieht in die Niederlande. Mit einem Visum für Kuba in der Tasche, gelangt er über Belgien nach Frankreich und besteigt das Schiff Richtung Karibikinsel. Kaum dort angelangt, wird er jedoch wieder nach Frankreich zurückgeschickt, wo man ihn zu einem Arbeitsbataillon bei Nantes einzieht. Im Zuge der deutschen Invasion 1940 gelingt ihm die Flucht in den Süden, wo er sich vorübergehend als Landarbeiter und Englischlehrer im Pyrenäen-Ort Bagnères-de-Luchon durchschlägt. Den Flüchtlingsalltag gestrandeter Intellektueller im noch unbesetzten Teil Frankreichs verarbeitet er später literarisch in seinem Roman “Der Fallstrick“ (Picus-Verlag, Wien/ Österreichische Exilbibliothek, 198 S., ISBN 978-3-85452-614-8).
1942 gelingt Kohn die Flucht nach Spanien, wo er erneut inhaftiert wird. Nach drei Monaten kann er aber schließlich doch noch das portugiesische Lissabon erreichen, von wo ihn ein Schiff ins US-amerikanische Exil bringt. Ab 1943 lebt und arbeitet Leon Kane (wie er seinen Namen mittlerweile amerikanisiert hat) in New York, u.a. bei ‚Penguin Books‘, studiert an der Columbia University und verfasst seine Magisterarbeit über den literarischen Leidensgenossen und österreichischen Landsmann Joseph Roth .
Nach mehr als 30jähriger Tätigkeit, u.a. als Übersetzer und Bibliograf der ‚Engeneering Library Society‘, geht Kane 1973 im Alter von 60 Jahren für ein Forschungsprojekt über Leben und Werk des im KZ Auschwitz ermordeten sozialdemokratischen Politikers Robert Danneberg noch einmal nach Wien. Vier Jahre später kehrt er in die Vereinigten Staaten zurück.
Quellen:
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