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Bermann, Richard Arnold

H.A.M. 0

Richard Arnold Bermann

Schriftsteller und Journalist

 

Geb. 27.4.1883 in Wien

Gest. 9.9.1939 in Saratoga Springs, New York


Arnold Höllriegel war ein zu seiner Zeit bekannter Reiseschriftsteller. Mit dem im Hollywood-Blockbuster berühmt gewordenen „englischen Patienten“ Ladislaus Almásy entdeckte er in der lybischen Wüste die legendäre Oase Zarzura.


Sein bürgerlicher Name lautete Richard Arnold Bermann. Unter diesem „richtigen“ Namen wurde er auch in den Vereinigten Staaten von Amerika, seinem Exilland, beigesetzt. Denn das Land, das so vielen Nazigegnern neue Heimat geworden war, war zwar ein demokratisches, aber zugleich auch ein kapitalistisch-hartes Land. Die Wenigsten schaff(t)en die  Tellerwäsche-Millionärs-Karriere. Finanzielle Hilfen für die Exilanten gab es so gut wie nicht. Verständnis ja, aber dass man auf deutschsprachige Schriftsteller aus dem „Dritten Reich“ besondere Rücksicht nahm, war nicht zu erwarten. Es sei denn, sie hießen Thomas Mann oder Lion Feuchtwanger. Dass Bermann/Höllriegel der tödliche Herzinfarkt infolge seines Schicksals in den USA ereilte, darf angenommen werden.


Wien und Prag, waren die Städte seiner Jugend. In Österreichs Hauptstadt studierte Bermann Romanistik. Ein „Orchideenfach“. Immerhin verhalf ihm nach die Promotion im Jahre 1906 zu einem Job in Italien. Als Hauslehrer. Aber schon zwei Jahre später zog es ihn in das quirlige Berlin. Noch als Angestellter des Scherl-Verlags schrieb er erstmals unter seinem Pseudonym, das ihn bekannt machen sollte, für das „Berliner Tageblatt“. Das erschien bei der Konkurrenz, deshalb konnte er nicht unter seinem richtigen Namen publizieren.  Arnold Höllriegel führte  in der deutschen Reichshauptstadt das Kurzfeuilleton ein, das er aus Wien noch im Gepäck hatte. Seine Beiträge waren so erfolgreich, dass sein anonymes Arbeitsverhältnis bald legalisiert wurde. Aber auch als fester Mitarbeiter des Berliner Tageblatts behielt er sein einmal eingeführtes Pseudonym bei.


Der Erste Weltkrieg zwang Bermann zur Rückkehr an die Donau, um für den kuk-Kaiser die Uniform anzuziehen. Allerdings brauchte er nicht an die Front. Man wusste sein Talent zu schätzen. Aber im österreichischen Kriegspressequartier war er die Laus im Pelz. Denn er schrieb als „pazifistischer Kriegsberichterstatter“ (Hermann Broch) weiter für das Berliner Tageblatt, bald auch für das Prager Tagblatt und Die Zeit in Wien.


Nach dem Ende von Krieg und Habsburger Monarchie blieb er kurze Zeit noch journalistisch tätig, um ab 1923 als Reiseschriftsteller Furore zu machen. Reisen, die damals erheblich anstrengender waren als in Zeiten heutiger Billigfliegerei, führten ihn in exotische Gegenden:  Nach Ägypten und Palästina (1923), an den Amazonas (1924), in die Südsee (1925/26). Lange auch vor seiner Flucht kam er erstmals 1926  in die USA und dort nach Hollywood. Darüber schrieb er fesselnde Bücher und anschaulich in Feuilletons für das Berliner Tageblatt und in erfolgreichen Büchern. Als er 1933 auf einer Expedition mit Ladislaus Almásy die sagenumwobene Oase Zarzura entdeckte, erreicht ihn mitten in der  Wüste die Kündigung des Berliner Tageblatts.


Früher als die meisten seiner deutschsprachigen Kollegen hatte Bermann/Höllriegel die Bedeutung der neuen Medien erkannt und schätzen gelernt, Radio und Film. Seine Begegnungen mit Charlie Chaplin in Hollywood sind noch heute lesenswert. In seiner Autobiographie schildert Höllriegel auch Bekanntschaften mit Sigmund Freud und Arthur Schnitzler.

Mit Hubertus Prinz zu Löwenstein arbeitete Bergmann/Höllriegel für die American Guild for German Cultural Freedom. Nach dem „Anschluss“ Österreichs und dem Verbot seiner Schriften musste er für seine Flucht aus Österreich 1938 selbst die Hilfe der Guild in Anspruch nehmen. Doch die Freiheit konnte er nur ein Jahr „genießen“. Wie oben erwähnt, erlag er im Herbst 1939 einem Herzinfarkt. Immerhin war der Ort seines Todes die Künstlerkolonie Yaddo, in der auch andere Exilanten Zuflucht gefunden hatten.


Quelle:

Wikipedia


Autor:

Hajo Jahn

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