Heinz Rein
Schriftsteller
Geb. 9.03.1906 in Berlin
Gest. 16.01.1991 in Baden-Baden
Andere werden schizophren, er aber schrieb Satiren: Heinz Rein war von den Nazis verfolgt worden, musste Zwangsarbeit leisten, landete in Gestapo-Gefängnissen. Denn sein Herz schlug politisch links. Doch auch im „ersten sozialistischen Arbeiter- und Bauernstaat“, in der DDR, eckte er bei den vermeintlichen Genossen an. Nur unter Schwierigkeiten konnte er seine Bücher über das Kriegsende und die Nachkriegszeit veröffentlichen. Der Druck wurde ihm erschwert, das Erscheinen hinausgezögert.
Da half auch nicht die Mitgliedschaft in der sozialistischen Einheitspartei SED, mit der Anfang der 50er brach. Schließlich gab er entnervt auf und flüchtete in die Bundesrepublik. Was damals noch relativ leicht war. Die Mauer existierte zunächst nur in den Köpfen.
Der Berliner Heinz Rein, der später auch unter dem Pseudonym Reinhard Andermann publizierte, hatte zunächst eine Lehre als Bankangestellter gemacht, ehe er Sportjournalist wurde. Damals hatte Berlin eine reiche Zeitungslandschaft mit Morgen-, Mittags- und Abendblättern. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde der Sozialist Rein arbeitslos, mit Schreibverbot belegt und verfolgt.
Nach der Befreiung arbeitete Heknz Rein eine Anstellung in der Sowjetischen Besatzungszone. Zunächst beim Aufbau einer Gemeindeverwaltung, dann als Referent für Literatur, schließlich arbeitete er als freier Schriftsteller unter den eingangs geschilderten Schwierigkeiten. Er galt als Vertreter der so genannten Trümmerliteratur. In Westdeutschland verdiente er seinen Lebensunterhalt mit Kabaretttexten, Satiren und Kurzgeschichten.
Veröffentlichungen:
- „Berlin 1932“ Berlin 1946
- „Finale Berlin“, Dietz, Berlin 1947
- „Mädchen auf der Brücke“, Berlin 1948
- „Die neue Literatur“, Berlin 1950
- „In einer Winternacht“, Berlin 1952 (geschrieben 1948/49)
- „Nur ein Vogelnest“, Gütersloh 1964
- „Die bittere Frucht“, Sankt Michael 1984
- „Signorina Rita wird ausgeliehen“, Berlin 1988
- „Zwei Trümpfe in der Hinterhand“, Frankfurt 1988
- „Ohne Rücksicht auf Verluste“, Klagenfurt 1988
- „Die Sintflut hat sich nicht verlaufen“, Frankfurt 1988
- „Der Sommer mit Veronika“, Bad Salzuflen 1988
- „Keine Corrida mehr“, Neckargemünd 1989
- „Wer einmal in den Fettnapf trat“, Erftstadt 1989
- „Ein Anti-Knigge“, Klagenfurt 1991
- „Die Freundschaft mit Hamilton“, 1975
Autor:
Hajo Jahn
Die Kommentare sind deaktiviert.