Ruth Prawer Jhabvala
Schriftstellerin und Drehbuchautorin
Geb. 07.05. 1927 in Köln
Gest. 03.04. 2013 in New York / USA
Die Tochter aus einer Familie mit deutsch-polnisch-jüdischen Wurzeln emigriert mit 1939 mit den Eltern und ihrem Bruder aus Nazi-Deutschland nach Großbritannien. Drei Jahre nach Kriegsende erfährt dort ihr Vater, der Anwalt Marcus Prawer, dass 40 Familienmitglieder im Holocaust ums Leben gekommen sind und begeht daraufhin Selbstmord. Ruth Prawer, seit 1948 britische Staatsbrügerin, studiert an der University of London Englische Literatur, heiratet 1951 den indischen (der Relegionsgemeinschaft der Parsen angehörenden) Architekten Cyrus S. H. Jhabvala und übersiedelt mit ihrem Ehemann nach Neu-Delhi. Hier entstehen im Laufe der Jahre mehrere Romane und Erzählungen, in denen die Mutter von drei Töchtern auch und vor allem ihre Erfahrungen in Indien literarisch verarbeitet.
1955 erscheint mit “To Whom She Will“ (Amrita und Hari, 1956) ihr erstes Buch, eine Geschichte über die junge Inderin Amrita, die unstandesgemäß den niederkastigen Hari – ihre, wie sie glaubt, große Liebe – heiraten möchte, was letztlich an der Gefangenheit in den jeweiligen gesellschaftlichen Konventionen scheitert. In kurzer Folge veröffentlicht Prawer Jhabvala weitere Erzählungen, die mit ungeschönter Einsicht in die Verhältnisse der indischen Gesellschaft und in leicht ironischem Unterton das für den Europäer Fremde plastisch werden lassen.
1963 trägt ihr das Regie-Duo Ismail Merchant und James Ivory (‚Merchant Ivory Productions‘) die Bitte an, ein Drehbuch zu ihrem 1960 erschienenen Roman “The Householder“ zu schreiben. Damit nimmt eine mehr als zwei Jahrzehnte dauernde Arbeitspartnerschaft ihren Anfang und kann in der Folgezeit weit über den indischen Subkontinent hinaus internationale Erfolge verbuchen, besonders in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren, darunter mit den Streifen “A Room With a View“ (“Zimmer mit Aussicht“, 1986), “Howards End“ (“Wiedersehen in Howards End“, 1992) und “The Remains of the Day“ (“Was vom Tage übrig blieb“, 1993). Für die Drehbücher der beiden erstgenannten Filme wird die ‚Booker-Prize-Trägerin des Jahres 1975 (für ihren Roman “Heat and Dust“, dt.: “Hitze und Staub“, dt.: 1985) und 1984er Stipendiatin der amerikanischen ‚MacArthur-Stiftung‘ jeweils mit einem Oscar ausgezeichnet. In ihre Geburtsheimat Deutschland kehrt die (seit den 80er Jahren) US-Bürgerin Ruth Prawer Jhabvala nie mehr zurück.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ruth_Prawer_Jhabvala
Links (deutsch):
https://portal.dnb.de/opac.htm?query=Woe%3D119057913&method=simpleSearch
International:
http://www.imdb.com/name/nm0695609/
http://www.nytimes.com/2013/04/04/movies/ruth-prawer-jhabvala-writer-dies-at-85.html?hp&_r=1&
http://www.wga.org/content/default.aspx?id=4755
http://www.merchantivory.com/ruth.html
http://www.merchantivory.com/goldenbowl/ruth.html
http://www.newyorker.com/online/blogs/books/2013/04/ruth-prawer-jhabvalas-stories.html
http://www.newyorker.com/fiction/content/articles/060626fi_fiction
http://en.wikipedia.org/wiki/Ruth_Prawer_Jhabvala
http://www.themanbookerprize.com/people/ruth-prawer-jhabvala
http://www.enotes.com/ruth-prawer-jhabvala-essays/jhabvala-ruth-prawer-vol-138
http://www.guardian.co.uk/film/2005/mar/19/books.featuresreviews
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