Marija Birute Gimbutas
Archäologin
Geb. 23.1. 1921 in Vilnius/ Litauen
Gest. 2.2. 1994 in Los Angeles (Cal.)/ USA
Frauen sind es gewesen, die den Anfang der europäischen Kultur in der Periode zwischen 7000 bis 3500 v. Chr. bestimmt haben – und die frühen europäischen Zivilisationen waren von Frauen geprägte Agrar-Kulturen, die später von patriarchalischen Reitervölkern aus dem Osten besiegt und zerstört worden sind!
Mit dieser These verblüffte die aus dem Baltikum stammende Alterums- Wissenschaftlerin Marija Gimbutas die immer noch männerdominierte Welt der Archäologie.
Die Tochter des renommierten litauischen Arztes Dr. Danielus Alseika immatrikuliert sich nach dem Abitur 1938 zuerst an der Universität von Kaunas und wechselt später nach Vilnius, wo sie Linguistik, baltische Sprachen, Ethnologie und Volkskunde belegt. 1941 heiratet sie Jurgis Gimbutas, zwei Jahre später wird das erste Kind Danuta geboren.
Nach der Besetzung Litauens durch die Sowjetarmee (1944) flüchtet Marija Gimbutas zunächst nach Österreich und später weiter nach Deutschland. In Tübingen studiert die Magistra für Archäologie ab Sommer 1945 an der wieder eröffneten Universität Vorgeschichte, Ethnologie und Religionsgeschichte und promoviert 1946 mit einer Arbeit über Die Bestattung in Litauen in der vorgeschichtlichen Zeit.
1947 kommt ihre zweite Tochter Zevile zur Welt. 1949 übersiedelt die Wissenschaftlerin in die Vereinigten Staaten von Amerika. In Harvard übersetzt sie die neu erhaltenen Bibliotheksbestände zur Vorgeschichte Zentral- und Osteuropas ins Englische – und kann dafür ihre Forschungsarbeiten fortsetzen, indem sie fast 13 Jahre lang jeden eingehenden Grabungsbericht studiert. 1954 wird die dritte Tochter Rasa geboren. Bis 1963 lehrt Marija Gimbutas im Fachbereich Anthropologie und wechselt dann an die University of California nach Los Angeles, wo sie bis zu ihrer Emeritierung 1989 einen Lehrstuhl für Archäologie innehat. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt seit Anfang der sechziger Jahre auf dem Leben der Symbolkultur und der sozialen Struktur von Menschengruppen im Europa des siebten bis dritten Jahrtausends vor Christus.
Die renommierte Wissenschaftlerin, die durch ihren interdisziplinären Forschungsansatz ein gigantisches Puzzle aus Zeichen und Symbolen hat zusammenfügen können, genießt international ein derart hohes Ansehen, daß sie als mittlerweile amerikanische Staatsbürgerin auch während des Kalten Krieges und der Ost-West-Konfrontation Grabungsstätten in Ost-Europa besuchen kann.
Marija Gimbutas erliegt im Alter von 73 Jahren einem Krebsleiden.
Werke:
– Prehistory of Eastern Europe (1956),
– Ancient symbolism of Lithuanian Folk Art (1958)
– Bronze age cultures of Central and Eastern
Europe (1965),
– Gods and Goddesses of Old Europe (1974)
– The Civilization of the Goddess (1991)
Links (deutsch):
http://biografien-news.blog.de/?tag=Marija%20Gimbutas
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International:
http://www.levity.com/mavericks/gimbut.htm
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