Yoani María Sánchez Cordero
Philologin, Journalistin und Bloggerin
Geb. 04.09. 1975 in Havanna/ Kuba
Am Pädagogischen Institut in Havanna studiert sie zunächst Spanische Literatur, wechselt dann aber an die Fakultät für Kunst und Geisteswissenschaften und spezialisiert sich auf zeitgenössische lateinamerikanische Literatur, unter anderem mit einer Arbeit zum Thema “Worte unter Druck. Eine Studie zur Literatur in der Diktatur in Lateinamerika.“
Ab 2000 arbeitet Sanchéz zur Ableistung des für Hochschulabsolventen obligatorischen Sozialdienstes für den staatlichen Verlag “Nueva Gente“ (“Neue Menschen“), später als selbständige Spanischlehrerin für Touristen. 2002 emigriert Yoani Sánchez in die Schweiz, wo sie zwei Jahre in Zürich lebt, bevor sie 2004 aus familiären Gründen wieder auf die Karibikinsel zurückkehrt.
Fasziniert von den Möglichkeiten der neuen Medien gründet sie 2004, zusammen mit anderen Kubanern, das Internet-Journal des Nachdenkens und der Debatte “Consenso“ (“Zustimmung“), für das sie noch heute als Webmasterin und Redakteurin tätig ist. Im April 2007 hebt Sanchéz den Blog “Generation Y“ aus der Taufe. Ihre Texte schreibt sie zuhause und geht anschließend, da es Internetanschlüsse in kubanischen Privatwohnungen so gut wie gar nicht gibt, mit ihrem auf einem USB-Stick gespeicherten Blog-Beitrag in eines der Internetcafés, die auch für Kubaner (gegen US-Dollars) in den diversen Touristenhotels zugänglich sind.
2008 erhält sie von der spanischen Tageszeitung ‘El País‘ den renommierten spanischen Journalistenpreis „Ortega y Gasset“, der, in Gedenken an den spanischen Denker und Journalisten José Ortega y Gasset, jährlich für herausragende journalistische Arbeiten in spanischer Sprache verliehen wird. Im November desselben Jahres gewinnt die Kubanerin den ‘Weblog-Award‘ der Deutschen Welle, und im Oktober 2009 wird ihr der ‘Maria-Moors-Cabot-Preis‘, einer der ältesten Journalistenauszeichnungen der USA zugesprochen, in Würdigung ihrer Berichterstattung, “für ein interamerikanisches Verständnis“ und die Verteidigung der Pressefreiheit.
Die Ausreise aus Kuba zur Entgegennahme der Preise oder zur Teilnahme an anderen Veranstaltungen, zu denen sie eingeladen ist, wird Yoani Sánchez regelmäßig von den kubanischen Behörden verweigert. Amnesty International wertet dies als unzulässige Bestrafung für die Wahrnehmung des Menschenrechts auf freie Meinungsäußerung. Erst mit Inkrafttreten des novellierten Reisegesetzes im Januar 2013 kann die unbequeme Bloggerin, die als Gastautorin u.a. auch für die Sonntagsausgabe der TAZ regelmäßig Beiträge unter der Rubrik “Politik von unten“ schreibt, zu einer längeren Reise durch mehrere Länder aufbrechen.
Zusätzlich zu ihren Blogbeiträgen, Kolumnen und Interviews äußert sich Sánchez mit einer großen Zahl von aktuellen Kommentaren Kurznachrichten über das Kommunikationsnetzwerk Twitter, wo inzwischen jeder ihrer Tweets über 100.000 regelmäßige Leser erreicht (sogenannte followers). Neben ihrer Arbeit als Journalistin und Aktivistin der Zivilgesellschaft ist sie Verfasserin eines über 400 Seiten umfassenden Handbuches zum Einsatz der Blogging-Software ‘WordPress‘, das im Mai 2011 in Madrid erschienen ist.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Yoani_S%C3%A1nchez
Links (deutsch):
http://www.youtube.com/watch?v=p3YfMobetXQ
http://www.focus.de/politik/ausland/tid-13934/ausland-die-revolution-ist-gestorben_aid_385113.html
http://www.zeit.de/2008/05/Kuba-Bloggerin
http://www.dw.de/kubanische-bloggerin-an-der-ausreise-gehindert/a-4792770-1
http://www.dw.de/yoani-s%C3%A1nchez-nimmt-bobs-award-entgegen/a-16797974
http://www.dw.de/bloggerin-yoani-s%C3%A1nchez-packt-aus/a-16795740
International:
http://www.penultimosdias.com/2010/01/19/generacion-y-el-making-of/
http://sociedad.elpais.com/sociedad/2008/05/07/actualidad/1210111210_850215.html
http://thelede.blogs.nytimes.com/2013/03/22/interview-with-cuban-blogger-yoani-snchez/
Die Kommentare sind deaktiviert.