Michael Evenari (Geburtsname: Walter Schwarz)
Botaniker
Geb. 09.10. 1904 in Metz
Gest. 15.04.1989 in Jerusalem/ Israel
Der Kaufmannssohn Walter Schwarz wird im damals zum Deutschen Kaiserreich gehörenden Metz geboren. Nach Ende des Ersten Weltkrieges bekennen sich seine Eltern (deren familiäre Wurzeln in die Voreifel zurückreichen) zu Deutschland, werden daraufhin enteignet und übersiedeln aus dem nun wieder französischen Lothringen ins hessische Marburg. Für den jungen Walter Schwarz steht der spätere Berufswunsch schon sehr bald fest, denn “Das Mikroskop, das er als Kind geschenkt bekam und die Welt der Algen, die er mit dessen Hilfe entdeckte, weckten in ihm den Wunsch, Botaniker zu werden.“ (Hier zitiert aus: ttp://einestages.spiegel.de/s tatic/topicalbumbackground/4922/die_spuren_der_nabataeer.html).
Ab 1923 studiert er Botanik in Frankfurt und arbeitet nach seiner Promotion 1926 als Assistent in Prag und Frankfurt/M. Das anschließende Habilitationsverfahren am Botanischen Institut der Technischen Hochschule Darmstadt kann Schwarz jedoch nicht mehr beenden. Am 30 Januar 1933 übernehmen die Nationalsozialisten die Regierung. Mit nachhaltigen Konsequenzen auch für den jüdisch-stämmigen Botaniker Walter Schwarz: Wenige Wochen nach seiner Probevorlesung wird er am 1.4.1933 fristlos von der TH Darmstadt entlassen.
Der Schwager des Schriftstellers Gerson Stern entschließt sich kurz darauf zur Emigration ins damalige Palästina und leistet in den Folgejahren als Professor für Botanik, nunmehr (seit 1935) unter dem Namen Michael Evenari, an der Hebräischen Universität Jerusalem auch und vor allem mit seinen Arbeiten über die Rekonstruktion und Wiederaufbau von Sturzwasserfarmen in der Negev-Wüste einen wesentlichen Beitrag für die moderne israelische Wüstenlandwirtschaft und -ökologie. Daneben gehören unter den fast zweihundert Veröffentlichungen auch Forschungen zum Überleben von Pflanzen an ihren natürlichen Standorten sowie die Keimungsphysiologie zum wissenschaftlichen Œuvre des weltweit renommierten Botanikers.
Im Sommersemester 2001 konstituiert sich an Evenaris ehemaliger Hochschule, der TU Darmstadt, das Evenarí-Forum für Deutsch-Jüdische-Studien: Technik-, Natur-, Geschichts- und Kulturwissenschaften.
Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Evenari
http://www.ifs.tu-darmstadt.de/index.php?id=evenari_biographie
http://www.hans-dieter-arntz.de/evinari.html
http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/4922/die_spuren_der_nabataeer.html
http://www.deutsche-botanische-gesellschaft.de/html/pdfLaudationes/LaudatioEvenari1988.pdf
Links (deutsch):
http://www.deutsche-botanische-gesellschaft.de/html/pdfLaudationes/NachrufEvenari_1989.pdf
https://portal.dnb.de/opac.htm?query=Woe%3D118824430&method=simpleSearch
http://www.wissenschaft.de/archiv/-/journal_content/56/12054/810478/Die-W%C3%BCstenbauern-von-Petra/
http://www.tu-darmstadt.de/vorbeischauen/aktuell/nachrichten_1/stolpersteine.de.jsp
International:
http://link.springer.com/article/10.1007%2FBF00378948?LI=true#page-1
http://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/07929978.1994.10676579#.Udg-3G2676A
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1095-8339.1937.tb01912.x/abstract
http://garfield.library.upenn.edu/classics1986/A1986E755300001.pdf
http://www.css.cornell.edu/faculty/lehmann/research/other/runoffkenya.html
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