Dodojon Atovulloev
Journalist und Verleger
Geb. 1956 in Tadschikistan /UdSSR
1991 gründet er die unabhängige Monats-Zeitung “Charogi Ruz“ (“Day Light“: “Tageslicht“), in der Dodojon Atovulloev in zahllosen Artikeln die Korruption der Regierung angreift, namentlich den tadschikischen Präsidenten Imomali Rahmonov, den der Journalist des Terrorismus und des Drogenhandels beschuldigt. Trotz erheblicher Behinderungen der Redaktionsarbeit und diverser Einschüchterungsversuche setzt Atovulloev seine Aufklärungsarbeit fort, geht jedoch, als 1992 in das Redaktions-Büro eingebrochen wird, ins russische Moskau, von wo aus er nun “Charogi Ruz in Exile“ herausgibt.
Als die Drohungen gegen ihn nicht abnehmen und Dodojon Atovulloev 2001 schließlich erfährt, dass ein Mordanschlag gegen ihn geplant ist, flieht er mit seiner Familie noch im Mai desselben Jahres nach Deutschland. Aber auch in der Folgezeit nehmen die Aktivitäten gegen ihn nicht ab, im Gegenteil: Auf dem Weg zu einem privaten Besuch in Usbekistan wird er mit seiner Familie in Moskau festgehalten und soll auf Geheiß Tadschikistans ausgeliefert werden. Die Anschuldigungen sind eindeutig: Beleidigung des Präsidenten und Anstiftung zum Sturz der Regierung. Auf beides steht die Todesstrafe. Erst auf internationalen Druck hin lenkt Moskau ein und Atovulloev kann in die Bundesrepublik zurückkehren.
Im Januar 2012 wird der Verleger, Journalist und Regimekritiker in einem Moskauer Restaurant Opfer eines Messer-Angriffs. Er überlebt, wenn auch schwer verletzt. Der unbekannte Angreifer kann entfliehen.
Quellen:
https://wikileaks.org/wiki/Dodojon_Atovulloev
http://enews.fergananews.com/articles/2736
Links (deutsch):
International:
http://www.cpj.org/2012/01/in-russia-unknown-attacker-stabs-exiled-tajik-jour.php
http://en.rsf.org/russia-tajik-opposition-journalist-13-01-2012,41676.html
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