Drücke „Enter”, um zum Inhalt zu springen.

Laqueur, Marianne

H.A.M. 0

Marianne Laqueur

Informatikerin

 

Geb. 11.06. 1918 in Berlin

Gest. 05.04. 2006 in Wiesbaden


Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten verlässt auch Marianne Laqueurs Familie, nicht zuletzt aufgrund der jüdischen Herkunft ihres Vaters, der 1936 seine Stelle als Physiotherapeut und Arzt am Rudolf Virchow-Krankenhaus verliert, Hitler-Deutschland und emigriert im selben Jahr noch in die Türkei. Während ihr Vater im Musterkrankenhaus von Ankara sehr bald wieder als Arzt arbeiten kann, ist die Tochter, die schnell Türkisch lernt, als Übersetzerin für Deutsch und Englisch bei einer Bank tätig und engagiert sich zudem während des Zweiten Weltkrieges unter anderem für die türkische Sektion der ‘Jewish Agency‘.


Neben der Familie Laqueur sind es zahlreiche andere, aus Nazi-Deutschland vertriebene oder emigrierte Intellektuelle und Wissenschaftler, die, vermittelt von der ‘Notgemeinschaft deutscher Wissenschaftler‘ mit Sitz in der Schweiz,  in der Türkei Zuflucht finden und beim Aufbau der jungen Republik und der Ausbildung einer dringend benötigten wissenschaftlichen  Elite mithelfen. Forscher, Architekten und Künstler, aber auch Politiker wie Ernst Reuter, der spätere erste Regierende Bürgermeister von Berlin, oder der Komponist Paul Hindemith, finden so wohlmeinende Aufnahme und Unterstützung im modernen Staat Kemal Atatürks .


In der Nachkriegszeit avanciert Marianne Laqueur zu einer der ersten weiblichen Computerspezialistinnen, die in den darauffolgenden Jahrzehnten weltweit für diverse namhafte Unternehmen tätig ist. Erst in den 80er Jahren kehrt sie nach Deutschland zurück. Von 1993 bis 1997 gehört Laqueur für die Fraktion von Bündnis 90/ Die Grünen der Stadtverordnetenversammlung im Wiesbadener Stadtparlament an, davon in den Jahren 1994 bis 1997 als Stellvertretende Fraktionsvorsitzende.


Quellen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Marianne_Laqueur

Christiane Kreiner: Exil in Ankara. Wie die Familie Laqueur Zuflucht im Staat Atatürks fand. Hessischer Rundfunk/ HR 2, 31.03. 2006/ http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:tRBo3Dh-I4UJ:www.hr-online.de/servlet/de.hr.cms.servlet.File/06-043_ankara%3Fws%3Dhrmysql%26blobId%3D2206313%26id%3D20269220+Marianne+Laqueur&cd=11&hl=de&ct=clnk&gl=fr


Links (deutsch):

http://m.lernarchiv.bildung.hessen.de/hr/2006/geschi_06/edu_4003.html?show_all=1

http://www.aktives-museum.de/fileadmin/user_upload/Extern/Dokumente/rundbrief-43.pdf

Die Kommentare sind deaktiviert.