Siegfried Kurt Baschwitz (Pseud.: Casimir K. Visser)
Journalist, Publizistikwissenschaftler und Sozialpsychologe
Geb. 02.02. 1886 in Offenburg
Gest. 06.01. 1968 in Amsterdam/ Niederlande
Von 1909 bis 1924 arbeitet der Journalist, der vor allem mit seinen Abhandlungen über Masse und Massenwahn Bekanntheit erlangt, als Redakteur für das ‘Hamburger Fremdenblatt‘, u.a. als Korrespondent in den Niederlanden, ab 1928 für die ‘Deutsche Allgemeine Zeitung‘ (DAZ) und ab Juli 1929 als Chefredakteur des Verlegerorgans Zeitungsverlag (ZV) in Berlin. Die Machtübergabe an die Nationalsozialisten bedeutet das Arbeits-Ende für den jüdischen Journalisten: Im April 1933 wird er entlassen und geht ins Exil in die angrenzenden Niederlande.
Aber auch hier ist Baschwitz nur für wenige Jahre sicher: Als im Mai 1940 die Deutsche Wehrmacht die Benelux-Staaten überfällt, muss Baschwitz sich erneut in Sicherheit bringen und geht (wie auch der Arzt Hans Keilson und der Geiger Theo Olof) in den Untergrund, wo er unter dem Pseudonym Casimir K. Visser weiterhin journalistisch tätig ist.
Nur sehr selten traut sich der Untergetauchte an die Öffentlichkeit, aus Angst, verhaftet zu werden. Und genau das passiert bei einer dieser Gelegenheiten: Baschwitz gerät in eine Strassenrazzia und wird ins niederländische Durchgangslager Westerbork gebracht, ebenso wie einstmals Anne Frank.
Fünf Tage später gelingt es seiner ältesten Tochter Hedwig Gisela (“Isa“) Baschwitz, ihn mit einer Mischung aus sowohl echten als auch gefälschten Papieren aus dem Lager zu befreien. Mit Hilfe seiner Exfrau kann Kurt Baschwitz sich bis Kriegsende in Amsterdam zu verstecken.
Dort arbeitete er nach dem Krieg an der Amsterdamer Universität als Professor für Presse, Propaganda und öffentliche Meinung. Im Juli 1948 gehört er zu den Gründern des Instituts für Pressewissenschaft an der Universität Amsterdam und wird dessen erster Direktor. Mittlerweile existiert an der Universität Amsterdam eine Professur, die den Namen des renommierten Sozialpsychologen und Publizistikwissenschaftlers trägt, zu dessen namhaften Publikationen auch und vor allem Untersuchungen zur Geschichte der Hexenverfolgung gehören (“Hexen und Hexenprozesse. Die Geschichte eines Massenwahns und seiner Bekämpfung“, München 1963)
Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Baschwitz
http://www.dedokwerker.nl/schietpartij_cs_amsterdam.html
Links (deutsch):
https://portal.dnb.de/opac.htm?query=Woe%3D118985841&method=simpleSearch
http://www.humanist.de/kultur/literatur/religion/baschwitz.html
International:
http://en.wikipedia.org/wiki/Kurt_Baschwitz
http://journals.cambridge.org/action/displayAbstract?fromPage=online&aid=2787596
http://www.humanist.de/kultur/literatur/religion/baschwitz.html
http://blexkom.halemverlag.de/fachgeschichte-im-schnelldurchlauf/
http://www.dedokwerker.nl/schietpartij_cs_amsterdam.html
Die Kommentare sind deaktiviert.