Theo Olof (eigtl. Theodor Olof Schmuckler)
Geiger, Musikpädagoge und Schriftsteller
Geb. 05.05. 1924 in Bonn
Gest. 09.10. 2012 in Amsterdam/ Niederlande
Den Nachnamen seiner jüdischen Mutter, der Violinistin Elvira Wolffberg-Schmuckler, ersetzt der erst Neunjährige unter den Nationalsozialisten durch seinen zweiten Vornamen, flüchtet nach Amsterdam und gibt hier bereits zwei Jahre später sein Debüt mit dem renommierten ‘Concertgebouw-Orchester‘.
Als im Frühjahr 1940 die Deutsche Wehrmacht die Benelux-Staaten überfällt, kann der Schüler des berühmten Violinisten Oskar Back untertauchen (wie auch der Schriftsteller-Arzt Hans Keilson und der Journalist Kurt Baschwitz) und überlebt so Besatzungszeit und Nazi-Terror. Nach Kriegsende übernimmt er, zusammen mit Hermann Krebbers, dem er seit Kindheitstagen freundschaftlich verbunden ist, für viele Jahre die Konzertmeister-Stelle beim ‘Residentie-Orchester‘, später dann bei dem ihm bereits wohlvertrauten ‘Concertgebouw‘, unter der Leitung von Bernard Haitink, einem der erfolgreichsten niederländischen Komponisten und Dirigenten.
Neben gemeinsamen Konzerten mit seinem Musikerkollegen Krebbers (beide spielen weltweit das Doppelkonzert von Bach) tritt Olof immer wieder auch solistisch in Erscheinung, tritt sowohl als Orchester- wie auch als Einzelmusiker auf und unterrichtet daneben bis Anfang der 80er Jahre am Königlichen Konservatorium in Den Haag. Nach seinem Abschied von der Konzertbühne 1994 stiftet Theo Olof seine französische Geige, eine François Louis Piquet aus dem Jahr 1797, dem Nationalen Musikinstrumentenfonds in Amsterdam. 2009 wird Olof, der 1975 zu den Initiatoren des Klassik-Radiosenders Hilversum 4 (dem heutigen Radio 4) gehört, mit dem ‘Radio-4-Preis‘ für seine Verdienste um die Klassische Musik in den Niederlanden ausgezeichnet. Im Alter von 88 Jahren stirbt der Geiger, Musikdozent und Autor zahlreicher Bücher (z.B. über Mozart und Tschaikowsky) nach kurzer Krankheit in seiner Exilheimat.
Quellen:
http://www.uni-muenster.de/NiederlandeNet/aktuelles/archiv/2012/oktober/1010olof.shtml
http://fr.wikipedia.org/wiki/Theo_Olof
http://www.monteverdi.tv/royal-concertgebouw-orchestra/de/timeline.php
http://www.uni-muenster.de/NiederlandeNet/nl-wissen/literatur/vertiefung/exil/kurzbiografien.html
Links (deutsch):
http://www.youtube.com/watch?v=7X4e-jCabR0
http://www.youtube.com/watch?v=vbNZd1r8UNI
http://www.monteverdi.tv/royal-concertgebouw-orchestra/de/timeline.php
International:
http://www.youtube.com/watch?v=drvprmtkmiA
http://www.gramophone.co.uk/classical-music-news/obituary-theo-olof-violinist
http://www.artsjournal.com/slippeddisc/2012/10/death-of-a-formidable-concertmaster.html
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