Audrey Motaung
Sängerin, Musikerin und Komponistin
Geb. ca. 1960 nahe Pietersburg/ Südafrika
Bereits in jungen Jahren singt sie in der örtlichen Kirche und im Schulchor, tritt in Theater-, Tanz- und Gesangsgruppen auf und engagiert sich recht früh schon in der Anti-Apartheid-Bewegung beim “African National Congress“ (ANC) Nelson Mandelas. Als Mitglied der damals bekannten Rockband HAWK wird Motaung u.a. auch zu Festivalauftritten nach England eingeladen, was nach ihrer Rückkehr zu politischen Repressionen des herrschenden Regimes gegen ihre Familie in Südafrika führt. Audrey Motaung bricht daraufhin ihre Ausbildung als Englischlehrerin ab und geht nach Europa ins Exil (wie auch die Musikerkollegen Abdullah Ibrahim und Miriam Makeba)
1974 tritt sie in Großbritannien als Chorsängerin von Emerson, Lake & Palmer beim Reading Festival auf, wird im Jahr darauf Jazzsängerin im Club 100 in London und tourt durch die englischen Jazzclubs. 1976 führen ihre Tourneen sie unter anderem in die Bundesrepublik Deutschland, in die Audrey Motaung 1977 dann auch übersiedelt, wo sie sich in Hamburg niederlässt. Sie tritt in Clubs auf und wird auch in der damaligen DDR beim Internationalen Dixieland-Festival Dresden 1979 gefeiert. Den Lebensunterhalt für sich und ihre Familie verdient sich die Backgroundsängerin – für Musiker wie Michael Bolton, Brian Jerry, Achim Reichel, Georg Danzer, Terence Trent D’Arby – mit Arbeit in einem Kaufhaus.
1986 gründet sie ihre eigene Band ‘Audrey Motaung & Grace‘, die afrikanische Rhythmen mit moderner westlicher Jazz- und Rockmusik verbindet und nun auch Motaungs eigene Kompositionen einem größeren Publikum vorstellen kann. Es folgen zahlreiche Festivalauftritte, darunter 1987, zusammen mit dem Clark-Terry-Quintett, beim Jazz Festival in Finnland, auf dem Bardentreffen in Nürnberg, beim 2. Festival der Frauen in Hamburgs Kampnagel, beim Jazz Festival Montreux und 1989 in Sacramento in den USA. Sie ist nun einem immer größer werdenden Publikum präsent und gibt zahlreiche erfolgreiche Konzerte in der Bundesrepublik. In ihrer Geburtsheimat am Kap jedoch hat die, nach der rassistischen Definition des Apartheit-Regimes “gemischtrassige“ Künstlerin und Frauenrechtlerin bis 1990 Auftrittsverbot.
Im Hamburger Exil gründet Motaung mit African Heritage ein Diskussionsforum, aus dem später auch Gesangs- und Tanzdarbietungen hervorgehen, veröffentlicht ihre ersten Soloalben, erlebt 1994 die Aufführung ihres Musicals “Displaced Blacks“ und nimmt ab 1995 auch Rollen als Filmschauspielerin an. 1996 reist sie ins nunmehr demokratische Südafrika und singt auf Nelson Mandelas Geburtstagsparty unter anderem ihren Ende der 80er Jahre eigens für ihn komponierten Song.
Nach der Veröffentlichung ihres Best Of-Albums arbeitet sie mit dem amerikanischen Jazzpianisten Johnny Manhattan Taylor zusammen. Ein Angebot, an der Oper in Madrid zu singen, lehnt sie mit Rücksicht auf ihre Familie in Hamburg ab. Sie wirkt bei ‘The Element Project für TRIP – Remix your Experience‘ mit und nimmt 2003 das Gospelalbum “I Believe“ auf. Kurz nach Abschluss der Aufnahmen erleidet Audrey Motaung während eines Auftritts in Berlin einen Schlaganfall.
Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Audrey_Motaung
www.exile-ev.de/index.php?option=content&task=view&id=16
http://web.archive.org/web/20100706093754/
http://www.mountain-africa.com/audrey.html
Links (deutsch):
http://www.spiegel.de/kultur/musik/jazzsaengerin-motaung-nur-ein-schulterklopfen-a-213679.html
http://www.youtube.com/watch?v=V5yy92rF_5U
International:
http://www.smooth-jazz.de/Artists4/Motaung.htm
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