Adam Zagajewski
Schriftsteller, Lyriker und Essayist
Geb. 21.06. 1945 in Lwów (ehemals Lemberg)/ damals: Ukrainische SSR/ UdSSR
Seine Kindheit und Schulzeit verbringt Zagajewski – einer der mittlerweile bedeutendsten Lyriker Polens -, Sohn eines Professors und polnischen Elektronik-Pioniers, im oberschlesischen Gliwice und studiert Psychologie und Philosophie an der Jagiellonen-Universität in Krakau. 1972 debütiert das Mitglied des polnischen Schriftstellerverbandes als Lyriker und schließt sich der Bewegung ‘Nowa Fala‘ (Neue Welle) an. Zagajewski tritt 1978 dem P.E.N. bei und wird später Mitglied der Akademie der Künste in Berlin, die auch regelmäßig seine ins Deutsche übersetzten Gedichte und Essays in der hauseigenen Zeitschrift ‘Sinn und Form‘ veröffentlicht.
1975 unterzeichnete Adam Zagajewski den ‘Brief der 59‘, in dem sich 66 polnische Intellektuelle offen gegen eine Verfassungsänderung stellten, die u.a. die führende Rolle der Kommunistischen Partei Polens und die Allianz mit der UdSSR in der Verfassung verankern soll, und schließt sich 1976 als Bürgerrechtler dem ‘Komitee zur Verteidigung der Arbeiter‘ (Komitet Obrony Robotników, KOR) an. Wegen seiner kritischen Haltung zum kommunistischen Regime sind Zagajewskis Bücher – die sich immer wieder auch gegen politische Ideologien wenden und Wege für ein neues Denken bereiten wollen – in der Volksrepublik Polen von 1976 bis 1989 mit einem Veröffentlichungsverbot belegt. Mit einer ihm eigenen Ironie versucht er, Menschen zu einer neuen Weltsicht anzuregen. Die Stärkung der Brücken zwischen Ost und West, aber auch zwischen Europa und Amerika ist ihm dabei immer ein Anliegen.
Nach Verhängung des Kriegsrechts in Polen Anfang der 80er Jahre geht der Schriftsteller, der “‘das Recht auf Unendlichkeit“ gegen den nüchternen Zeitgeist, die “Notwendigkeit der Leidenschaft gegen das Diktat der Ironie‘“ verteidigt (hier zitiert aus: Programm-Magazin DeutschlandRadio, 2/2014, S. 13), über West-Berlin und die USA ins Exil nach Paris und lehrt ab 1988 u.a. als Gastprofessor an der University of Houston/ Texas.
Nach seiner Rückkehr im Jahre 2002 lebt und arbeitet Adam Zagajewski im polnischen Krakau und unterrichtet seit 2007 Literatur an der University of Chicago. Zahlreiche der, u.a. von den Slawisten Karl Dedecius, Christa Vogel und Henryk Bereska ins Deutsche übertragen, Werke des mit diversen polnischen und internationalen Literatur-Preisen ausgezeichneten und auch schon für den Nobelpreis nominierten Lyrikers und Essayisten sind im Münchener Carl Hanser-Verlag erschienen.
Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Adam_Zagajewski
“Versuch’s, die verstümmelte Welt zu besingen: Der polnische Schriftsteller Adam Zagajewski“, in: Programm-Magazin DeutschlandRadio, 2/2014, S. 13
http://culture.pl/en/artist/adam-zagajewski
Links (deutsch):
https://portal.dnb.de/opac.htm?query=Woe%3D122403363&method=simpleSearch
http://www.msz.gov.pl/en/news/0_china_s_nobel_prize_in_poetry__goes_to_adam_zagajewski
http://www.lyrikline.org/de/gedichte/czy-warto-4054#.Uuz_obTTqUE
http://www.perlentaucher.de/autor/adam-zagajewski.html
International:
http://www.lyrikline.org/de/gedichte/czy-warto-4054#.Uuz_obTTqUE
http://www.poetryfoundation.org/bio/adam-zagajewski
http://podcast.lannan.org/2009/07/09/adam-zagajewski-with-edward-hirsch/
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