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Loebinger, Lotte

H.A.M. 0

Lotte Loebinger (auch Lotte Löbinger)

Schauspielerin

Geb. 10.10.  1905 in Kattowitz (Oberschlesien)

Gest. 09. 02. 1999 in Berlin


Die Tochter einer jüdisch-protestantischen Arztfamilie verdient sich nach Abschluss der Schule ihren Lebensunterhalt zuerst als Kindergärtnerin, später als Verkäuferin in Kiel. Die Eltern sterben früh. Lotte wechselt ihren Arbeitsplatz und geht zum Kommunistischen Jugendverband. Mit knapp zwanzig startet sie ihre schauspielerische Laufbahn in Breslau, geht 1927 in die deutsche Reichshauptstadt, wo sie u.a. Mieterin von Erich Mühsam ist, spielt als Elevin an die Berliner Volksbühne, später bei der Piscatorbühne am Nollendorfplatz (u.a. in einem Stück von Ernst Toller) und geht in den Jahren 1929 bis 1931 mit dem Piscator-Kollektiv auf eine ausgedehnte Tournee durch Deutschland und die Schweiz, unter anderem mit dem Stück “§ 218“ (Frauen in Not) nach der Romanvorlage von Carl Credé. Auch zum Film zieht es die junge Actrice: In Fritz Langs Tonfilm-Klassiker „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“ steht sie 1931 mit Gustav Gründgens, Paul Kemp, Peter Lorre und der damals erst siebenjährigen Hanna Maron vor der Kamera.


Vor den Nationalsozialisten flüchtet die überzeugte Kommunistin in den frühen 30er Jahren über Polen und Prag ins sowjetische Exil, wo sie 1934 eine Rolle in Piscators „Vosstanie rybakov“ nach Anna Seghers „Aufstand der Fischer von Santa Barbara“ übernimmt und in dem antifaschistischen Film “Kämpfer“ mitspielt. Während des Zweiten Weltkrieges verdient sie sich ihren Lebensunterhalt als Sprecherin u.a. bei Radio Moskau und am Sender Freies Deutschland, arbeitet als Lektorin und Deutschlehrerin. 1945 kehrt die (seit 1927 für einige Jahre mit dem damals kommunistischen Politiker Herbert Wehner verheiratete) Schauspielerin nach Ost-Berlin zurück, zunächst an das ‘Kleine Theater unter den Linden‘, von wo sie 1950 ans Deutsche Theater wechselt, 1951 am Maxim-Gorki-Theater auf der Bühne steht und 1946 auch wieder für den Film arbeitet, in Gerhard Lamprechts Jugend- und Trümmerfilm “Irgendwo in Berlin“.


Als Filmschauspielerin erhält sie zahlreiche Neben- und Hauptrollen bei der DEFA und beim DFF. Zu ihrem Rollenrepertoire gehört die Fürsorgerin Herta Scholz in “Frauenschicksale“ ebenso wie die Bauersfrau Situra in Kurt Maetzigs “Schlösser und Katen“. Ab 1959 arbeitet Loebinger auch fürs Fernsehen, spielt in TV-Filmen wie „Kleiner Mann – was nun?“ und verleiht auch durchaus gegensätzlichen Rollen ihr unverwechselbares Profil, so als Druckerei-Hilfsarbeiterin Klara in Thomas Langhoffs „Ich will nicht leise sterben“ aus dem Jahre 1978, wie auch als Kleinbürgerin Julia in „Guten Morgen, du Schöne!“ nach einem Tonbandprotokoll von Maxie Wander.


Quellen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Lotte_Loebinger

http://www.filmportal.de/person/lotte-loebinger_2175b215ef43455fb51ff72cb00a2adb


Links (deutsch):

http://www.film-zeit.de/Person/9952/Lotte-Loebinger/Biographie/

http://www.cyranos.ch/smloel-d.htm

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-9032823.html

http://www.filmreporter.de/retro/news/1355-Lotte-Loebinger-spielt-unverbluemt

http://defa-stiftung.de/docs/attachments/24aaa026-cb08-4bf7-8878-9aaf29518e83/Ein-geheimnisvolles-Leben.-Zum-100.-Geburtstag-der-Schauspielerin-Lotte-Loebinge.pdf


International:

http://www.imdb.com/name/nm0517234/

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