Else Argutinsky-Dolgorukow, geb. Fleischer
Malerin
geb. 24.11.1873 in Reichenbach, heute Dzierżoniów, Polen
gest. 23.05.1953 in Berlin, Deutschland
Geboren wurde Else Argutinsky-Dolgorukow in Reichenbach, einem Ort nicht weit entfernt von Breslau. Ihre künstlerische Ausbildung begann sie an der Hochschule der Darstellenden Künste in Breslau und setzte sie anschließend in Berlin fort. Im Jahre 1898 heiratete sie den Prinzen Peter Michailowitsch Argutinsky-Dolgorukow, einen russischen Mediziner und Universitätsprofessor, und zog gemeinsam mit ihm nach Kasan (Russland). Nachdem sie 1911 Witwe wurde, blieb sie bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs in Kasan. Doch als alleinstehende Witwe und ohne den Schutz ihres Ehemanns wurde ihre Lage dort zu gefährlich, und sie zog in die Nähe von Tiflis, auf eines der Güter der Familie Dolgorukow.
Als die Russische Revolution den Kaukasus erreichte, wurde es für die Künstlerin auch dort zu gefährlich: Als Ehefrau eines Großfürsten wäre sie sofort liquidiert worden. Gegen Ende des Ersten Weltkriegs gelang ihr mit gefälschten Papieren die Flucht nach Berlin. Dort widmete sie sich wieder intensiv der Malerei, nahm an Ausstellungen teil und gab private Zeichenstunden.
Am 4. November 1942 wurde Else Argutinsky-Dolgorukow nach Theresienstadt deportiert. Trotz ihres Alters hatte sie das Glück, im dortigen Technischen Zeichenbüro eine Arbeit zu finden. Diese Tätigkeit verhalf ihr zu besseren Lebensumständen im Lager. Die Künstlerin erlebte die Befreiung Theresien-stadts, und sie lebte bis zu ihrem Tod in Berlin.
Links (deutsch):
Autorin:
Dr. Ilka Wonschik
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