Agnes Meyerhof
Malerin, Bildhauerin, Grafikerin, Kunstgewerblerin
geb. 02.07.1856, Hildesheim, Deutschland
umgek. 22.08.1942 in Theresienstadt, heute Terezin, Tschechische Republik
Den ersten künstlerischen Unterricht erhielt Agnes Meyerhof in ihrer Geburtsstadt Hildesheim – bei dem damals renommierten Bildhauer Friedrich Küsthardt. Ihre künstlerische Ausbildung setzte sie später in verschiedenen Privatateliers in Frankfurt und München fort. Ab 1913 unterrichtete Agnes Meyerhof auch selbst, vermutlich an der Kunstgewerbeschule in Offenbach und in ihren eigenen Atelierräumen.
Um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, musste die unverheiratete Künstlerin vielfach auf den Geschmack ihres Publikums Rücksicht nehmen und somit häufig gegen die eigene Kreativität arbeiten. Doch trotz dieser „gebundenen Hände“ – so beschrieb sie ihre Situation in einem ihrer Briefe – war Agnes Meyerhof eine vielseitig begabte Künstlerin, die als Malerin, Bildhauerin, Grafikerin und auch als Kunstgewerblerin arbeitete.
Am 18. August 1942 wurde sie nach Theresienstadt deportiert. Zu diesem Zeitpunkt war die Künstlerin 86 Jahre alt. Vermutlich ihr Geschwächtsein aufgrund der schlechten Lebensumstände in den letzten Jahren, aber auch der Schock, den sie erleben musste, als sie in Theresienstadt ankam, haben dazu geführt, dass die Künstlerin bereits am 22. August 1942, also nur wenige Tage nach ihrer dortigen An-kunft, verstarb.
Nur wenige der Bilder von Agnes Meyerhof sind überliefert, und ihre Arbeiten als Bildhauerin gelten in ihrer Gesamtheit als verschollen. In den letzten Jahren sind jedoch immer wieder Bilder oder auch Exlibris auf dem Kunstmarkt oder in Antiquariaten aufgetaucht.
Gegen das Vergessen an die Künstlerin mahnt im Jüdischen Museum in Frankfurt am Main eine Gedenktafel, und in der Mauer des alten Friedhofs am Börneplatz ebenfalls in Frankfurt am Main er-scheint ihr Name in dem Gedenkfries, der an die über 11.000 ermordeten Frankfurter Juden erinnern soll.
Im Jahre 2006 wurde ihr zu Ehren in ihrer Geburtsstadt Hildesheim ein Sitzungszimmer des Rat-hauses nach ihr benannt.
Links (deutsch):
http://de.wikipedia.org/wiki/Agnes_Meyerhof
http://www.hildesheim.de/staticsite/staticsite.php?menuid=633&topmenu=404
Autorin:
Dr. Ilka Wonschik
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